Sommerblumen, die man in diesem Jahr unbedingt aussäen muss

Einjährige Sommerblumen geben dir in einer Saison alles: Farbenpracht, Abwechslung, schnelles Wachstum und Blütenfülle bis zum Frost. Geschickt ausgesät, kann man mit ihnen tolle Gestaltungen zaubern. Welche Einjährigen besonders angesagt sind und wie man mit ihnen umgeht.

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Ganz romantisch: Einjährige Sommerblumen

Mehr Farbe in den Garten

Sommerblumen blühen in einer einzigen Vegetationsperiode, bilden Samen und sterben dann ab. In ihrem kurzen Dasein hinterlassen die sogenannten Einjährigen jedoch mit ihren Farben und Formen und ihrer verschwenderischen Blütenfülle einen nachhaltigen Eindruck. Diese Vorteile lassen sich bei der Gartengestaltung wunderbar nutzen. Denn: Anders als die ausdauernden Stauden, lassen sich Sommerblumen ganz leicht an jedem gewünschten Ort aussäen.

Je nach ihrer Wuchsform und -größe können Einjährige im Blumenbeet unterschiedliche Aufgaben erfüllen: So gleichen sie in einer Rabatte mit Stauden entstandene Blühlücken aus. Doch die farbenfrohen Blumen können mehr als nur Löcher stopfen und Blühpausen überbrücken. Viele Profis lassen extra Platz für die Einjährigen in ihren Gestaltungen.

Die trendigsten Einjährigen

Spinnenblume

Spinnenblume voll im Trend

Zu den am meisten verwendeten Pflanzen gehört zur Zeit die Spinnenblume (Cleome spinosa). Sie gibt Beeten mit ihren duftigen Blütenständen eine gewisse Leichtigkeit. Die Spinnenblume hat das früher bevorzugte Schleierkraut abgelöst. Ebenfalls in Mode ist das hohe Eisenkraut (Verbena bonariensis), dessen lilafarbene Köpfchen an langen Stielen einzeln zwischen ihren Nachbarn umher tanzen. Auch Schmuckkörbchen (Cosmea bipinnata) zieren längst nicht mehr nur Bauerngärten: Neben den zarten Blütenschalen, die inzwischen auch in gefüllten Sorten zu haben sind, steuert ihr fein gefiedertes Laub einen wertvollen Beetschmuck bei, der im spannenden Kontrast zu den Blättern anderer Pflanzen steht.

Eisenkraut

Eisenkraut hat das Schleierkraut abgelöst

Das genaue Gegenteil dazu bilden die hohen Arten des Ziertabaks (Nicotiana sanderae). Sie haben eine grundständige Rosette aus großem, schmalem Laub, woraus lange Stängel mit sternförmigen Blütenständen emporsteigen.

Phlora-Tipp: Zur Ergänzung der Staudenbeete wählt man unter Sommerblumen die von der Farbe, Blütezeit und Wuchshöhe her passenden aus und setzt sie in kleinen Gruppen zwischen die mehrjährigen Pflanzen.

Wie du mit Farben Stimmungen ausdrückst

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Schlafmützen gehören zu den schönsten Lückenfüllern

Wer die Abwechselung liebt, kann Beete natürlich auch ausschließlich mit Sommerblumen bestücken. Der Vorteil dabei ist, dass man jedes Jahr etwas Neues ausprobiren kann. Für den Aufbau der einjährigen Blütenträume gelten die gleichen Gestaltungsgrundsätze wie für Staudenrabatten. Die wichtigsten Kriterien sind Blütenfarbe, Blütezeit, Blütenform sowie Farbe und Struktur des Laubes und Pflanzengröße. Bei den Blütenfarben darfst du dich ganz von den eigenen Vorlieben leiten lassen: Sonnig-mediterran wird es in Gelb, Orange und Scharlachrot mit Blumen wie Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus), Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica), auch Schlafmützchen genannt, einjährigem Sonnenhut (Rudbeckia hirta) und Sonnenblumen (Helianthus annuus) sowie rotem Blutsalbei (Salvia coccinea).

Mit hohem Eisenkraut, Löwenmäulchen (Antirrhinum majus), Spinnenpflanze, Bartfaden (Penstemon-Arten), Sommerastern (Callistephus chinensis) und einjährigem Phlox (Phlox drummondii) ergeben sich romantische Beete in Pastell.

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Buntnesseln gibt es in Grün, Rot und Orange

Das Laub kann ebenfalls Freude machen

Auch Laubform und -farbe lässt man nicht außer Acht. Sie fangen Lücken in der Blüte auf. Manche Arten pflanzt man überhaupt nur wegen ihres schmucken Laubs, zum Beipiel die Buntnessel (Solenostemon scutellarioides) und die leuchtend grüne, filigrane Sommerzypresse (Bassia scoparia). Diese Art geht schon in Richtung einjährige Gräser. Auch hier gibt es unzählige Varianten, um ein Beet für eine Saison in Szene zu setzen. Dabei reichen die Farbvarianten von Hellgrün, über Gras- und Dunkelgrün, über bläulich, silberfarbend und Rot bis Orange und Gelb. Bei den Blüten gibt es Unterschiede zwischen Ähren, filigranen Rispen und dicken Wedeln.

Einfarbige Beete gut geplant

Monochrome Gestaltungen haben ihren besonderen Reiz. Eine Blütenfarbe wird festgelegt und konsequent durchgezogen; es entstehen „weiße Beete“ oder „blaue Gärten“ etc. Mit einjährigen Sommerblumen gelingt diese spannende Gestaltungsidee besonders gut. Je nach Farbwahl können auch kleine Farbnuancen variieren.

Damit die Pflanzenkombinationen abwechselungsreicher wirken, achtet man zwar auf die gleiche Farbauswahl, stellt aber unterschiedliche Blütenformen gegenüber. So wird eine diffuse, gleichförmige Wirkung, die schnell langweilig erscheinen könnte, vermieden. Eine harmonische Mischung aus kerzenförmigen, ballartigen und flachen Blütenständen wird zusammen ausgesät. Hier eignen sich Blütenähren kontra Pomponblüten, filigrane Rispen laufen konträr gegenüber gefüllten Blüten. Große Einzelblüten schweben in Wolken aus winzigen Blüten usw. Der Kontrast zwischen diesen verschiedenen Formen bei gleicher Farbe gibt monochromen Beeten die nötige Spannung.

Leitpflanzen und ihre Begleiter

Für eine stimmige Pflanzenkombination geht man zunächst von einer sogenannten Leitpflanze aus. Sie bestimmt den Charakter des Beetes, ist groß und ausdrucksstark. Unter den Sommerblumen eignen sich dafür unter anderem Sonnenblume, Rizinus (Ricinus communis) und Bergtabak (Nicotiana sylvestris). Man kann sogar Kletterpflanzen wie Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata), Prunkwinde (Ipomoea tricolor) oder Schönranke (Eccremocarpus scaber) zur Leitpflanze ernennen, indem man sie im Beet an einer Kletterhilfe hochranken lässt.

Diesen Leitpflanzen gibt man passende Partner zur Seite, die unter der Bezeichnung Begleit- und Füllpflanzen zusammengefasst werden. Einige darunter sollten schon vor der Leitpflanze blühen, andere dagegen die Leitpflanze während ihrer Blütezeit ergänzen. Ideal wären noch Partner, die im Spätsommer und Herbst zur Höchstform auflaufen. Dann ist das Beet über einen langen Zeitraum attraktiv, weil immer etwas blüht. Gute Begleiter sind unter anderem Mehliger Salbei (Salvia farinacea), Spinnenblume, Schmuckkörbchen, Hohes Eisenkraut, Thitonien (Tithonia rotundifolia), Bartfaden, Bechermalve (Lavatera trimestris) und Blutsalbei. Die verbliebenen Zwischenräume füllt man mit weniger auffälligen Arten auf. Zu solchen Füllpflanzen gehören beispielsweise Studentenblume (Tagetes erecta), niedrige Zinnien (Zinnia elegans), Leberbalsam (Ageratum houstonianum), Duftsteinrich (Lobularia maritima) und Kapuzinerkresse.

Immer der Größe nach?

Oft wird empfohlen, das Beet so aufzubauen, dass vorne die niedrigsten und hinten die höchsten Blumen wachsen. Bei Beeten, die man von allen Seiten betrachten kann, wie an der Terrasse oder bei Inseln im Rasen, stellt man die höchste Pflanze dementsprechend in die Mitte. Für viele moderne Gartengestalter kommt der treppenartige Aufbau nicht mehr in Frage. Sie stellen auch mittelhohe Pflanze an den Beetrand und experimentieren mit weniger ordentlichen Abstufungen. Das ist eine Frage des Geschmacks und der eigenen Ordnungsliebe. In jedem Fall sollte man darauf achten, dass Arten, die früher abgeblüht sind, inmitten des Beetes stehen und nicht am Rand. So werden sie von den Nachbarpflanzen besser überwuchert.

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Gute Farbwirkung entsteht, wenn einzelne Arten in Gruppen gepflanzt werden

Ebenfalls wichtig für eine gelungene Gestaltung ist die Regel, dass kleine Füllpflanzen und Partner von Leitpflanzen nicht einzeln, sondern stets in kleinen Gruppen (ab drei Pflanzen, am besten fünf oder sieben, je nach Ausbreitungsdrang) gepflanzt werden. Verwende besser wenige Pflanzenarten und verteile diese in kleinen Gruppen. So haben die Pflanzen eine gute Fern- und Farbwirkung. Weniger ist oft mehr; dieser Satz gilt natürlich auch für die Gestaltung mit Sommerblumen.

Fotos © Pixabay.de

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