Deine Hausapotheke: Die besten Kräuter und Heilpflanzen

Erkältet, Magenbeschwerden, deprimiert? Mit den richtigen Heilkräutern lassen sich viele Leiden lindern und zahlreiche Erkrankungen behandeln. Die Heilpflanzen kannst du problemlos im Garten anbauen. Schon mit wenigen Kräutern pflanzt du dir eine respektable Naturapotheke.

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Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen

– diese alte Weisheit stimmt zwar nicht ganz, und Selbstmedikation kann den Arzt keineswegs überflüssig machen, doch mit bewährten Hausmitteln aus dem eigenen Kräutergarten hilft man sich über etliche Wehwehchen wie Erkältung, Entzündungen, Kopfschmerzen und Verdauungsbeschwerden hinweg.

Alte Heiltradition trifft auf moderne Medizin

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Getrocknete Ringelblumen: Entzündungshemmender Wirkstoff aus der Natur @ Pixabay.com

Es ist erst wenige Jahrzehnte her, seit Pillen aus synthetisch hergestellten Wirkstoffen jenen der Naturmedizin den Rang ablaufen. Doch Heilkräuter sind auch heute noch die Grundlage für viele Medikamente, und die Nachfrage nach reinen Naturheilmitteln steigt stetig. Auch die chinesische Medizin stützt sich vornehmlich auf die heilsamen Kräfte der Naturkräuter.

Da ist es gut, wenn die wichtigsten Heilpflanzen gleich greifbar vor der Haustür wachsen. Zwar hält nicht jedes Rezept aus Großmutters Zeiten wissenschaftlichen Nachprüfungen stand, doch die Zahl der als wirksam bestätigten Heilpflanzen ist groß.

Acht wirkungsvolle Kräuter für deinen Garten

Mutterkraut (Tanacetum parthenium) zum Beispiel ist eine alte Bauerngartenpflanze und beugt nach englischen Untersuchungen Migräneanfällen vor. Eine Gabe von täglich 2-3 der herb-würzig schmeckenden Blätter als Würze zu den Speisen soll schon genügen. Ihre feinen, weißen Blüten bilden zudem einen attraktiven Blütenteppich im Beet.

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Echte Anfänger-Pflanze: Ringblume bringt Farbe ins Beet © Pixabay.com

Eine Salbe aus den großen, orange-gelben Blüten der Ringelblume (Calendula) wirkt gegen Sonnenbrand, Wunden oder Hautentzündungen. Die einjährige Sommerblume ist ausgesprochen dekorativ und fühlt sich auf jedem Gartenboden zuhause.

Kamille wird innerlich und äußerlich gegen Entzündungen und Magen-Darm-Beschwerden verwendet oder zur Inhalation gegen Erkältungen. Besonders wirksam sind hierbei die hübschen, weiß-gelben Blüten.

Zur Entspannung tragen die ätherischen Öle der Baldrianwurzel bei, zum Beispiel in Form eines Tees oder als Badezusatz. Die mehrjährige Pflanze blüht mit weiß-rosa Dolden von Juni bis August. Lass jedoch nicht zu viele Blütentriebe ausreifen, das erhöht die Ausbildung und Wirksamkeit der Wurzeln.

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Ysop liebt einen sonnigen Standort und Bienen lieben Ysop © Pixabay.com

Allgemein bekannt ist die wohltuende Wirkung von Pfefferminze. Verantwortlich dafür ist das in ihr enthaltene Menthol. Es gibt den typischen Minz-Geschmack und lindert Erkältungen und Magenbeschwerden. Gerade im Sommer ist ein mit ein paar frischen Blättern aufgebrühter Tee (etwa 10 Minuten ziehen lassen und nicht kochen) sehr lecker.

Schmerzlindernd sind die ätherischen Öle des Ysop. Die mehrjährige Pflanze findet wegen ihres leicht bitteren Geschmacks auch Verwendung in Likören oder als Gewürz von Speisen.

Richtig schön anzusehen

Ein Kräutergarten muss keinesfalls klösterlich streng oder nur grün und damit langweilig aussehen. Denn zu den Heilpflanzen zählt auch manche Schönheit aus dem Staudenbeet, der man eine Heilwirkung nie zugetraut hätte.

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Echinacea braucht ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Pflege, aber es lohnt sich allein der tollen Blüten wegen © Pixabay.com

Zum Beispiel der rote Sonnenhut (Echinacea purpurea). Schon die Indianer nutzten die dekorative Staude als Heilpflanze gegen Husten, Halsschmerzen und Mandelentzündung. Ihre großen, purpurfarbenen Blüten sind ein echter Blickfang im Beet und zudem ein beliebter Tummelplatz für bunte Schmetterlinge, Bienen und andere Nützlinge.

Auch das Heiligenkraut wird wegen seiner silbrig-grauen Blätter und seiner leuchtend gelben, knopfartigen Blüten gern als Strukturpflanze in Staudenbeeten, als Verschönerung von Trockenmauern oder als blumige Beeteinfassung genutzt. Dabei können die stark duftenden Blüten und Blätter getrocknet in Potpourris oder in Räuchermischungen als Aromatherapie eine weitere Verwendung finden.

Der passende Standort

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Ein bis zwei Pflanzen von jeder Art und der Kräutergarten reicht für die Versorgung einer ganzen Familie aus © Pixabay.com

Die Zahl der Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen geht in die Hunderte. Nicht alle passen in den privaten Kräutergarten. Gut auf­­ge­hoben sind sie ebenfalls in der Staudenrabatte, am Rand von Wegen, in der Nähe eines Sitzplatzes oder geschützt vor allzu viel Nässe in der Nähe von Mauern und am Haus.

Wer nicht lange suchen möchte, gibt ihnen ein gesondertes Quartier dicht an der Küche, damit sie bei Bedarf gleich greifbar sind. Sehr gefällig sehen Heilkräuterbeete aus, die eingerahmt sind mit immergrünem Buchs. Man kann sie als Rondell, Raute oder in quadratischer Form gestalten.

Stecke Etiketten mit dem deutschen oder botanischen Namen der jeweiligen Pflanze hinzu. Das gibt dem Ganzen einen professionellen Anstrich und verhindert, dass man sich aus Versehen vergreift.

Ernten und verwerten

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Frische Minzblätter mit heißem Wasser übergießen, fertig ist der Pfefferminztee © Pixabay.com

Zum Ernten sollten die Pflanzen möglichst leicht zu erreichen sein. Schaffe daher stabile und gut begehbare Zugangswege und pflanze die Heilkräuter lieber in den vorderen Beetbereich.

Optimal zum Ernten ist ein sonniger Morgen. Ernte je nach Bedarf die Blüten oder einzelne frische Blät­ter, zum Trocknen auch ganze Triebe.

  • Frische Blätter für Speisen verlieren schnell an Aroma und sollten erst kurz vor Gebrauch geerntet werden.
  • Auch in Essig oder Öl eingelegt, entfalten sich die Aromen und Wirkstoffe.
  • Lege frische Kräuter in gut verschließbare Flaschen und fülle sie mit reinem Essig oder Öl auf. Nach etwa 3-5 Wochen Lagerzeit an einem kühlen und vor Sonnenlicht geschützten Ort kann der Inhalt verwendet werden.
  • Als Tee genossen werden meist die getrockneten Blätter, bei Kamille, Ringelblumen und Sonnenhut die Blüten, oft auch die Wurzeln.
  • Zum Trocknen der Kräuter gibt es verschiedene Methoden. Wenn du über etwas Stauraum verfügen, kannst du die Blätter und Wurzeln flach ausgebreitet in einer mit Papier ausgelegten Kiste trocknen lassen.
  • Wer nur wenig Platz hat, kann die frischen Pflanzenteile in Büscheln zusammenbinden und kopfüber an einem trockenen, schattigen Ort aufhängen.
  • Innerhalb von wenigen Stunden trocknen die Kräuter im Backofen. Den Backofen dabei auf 35 Grad einstellen und einen Spalt breit geöffnet lassen.

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3 Antworten auf Deine Hausapotheke: Die besten Kräuter und Heilpflanzen

  1. Sabrina 8. August 2016 at 15:18 #

    Ein sehr toller Artikel! Danke!
    Manchmal vergisst man glatt, was für Schätze man in seinem Garten hat.
    Ringelblumen-Salbe habe ich schon selbst hergestellt, doch eigentlich lassen sich ja noch viel mehr Pflanzen aus meinem Garten sinnvoll nutzen

  2. Josef 7. Juli 2021 at 09:02 #

    Sammeln sollte man zwar möglichst früh am Tag, aber nur trockene Pflanzenteile, also ohne Morgentau oder Regennässe.

    In die Hausapotheke gehört mM nach unbedingt der Beinwell / Comfrey, ein wahres Wunderkraut. Ärzte hassen ihn vermutlich, weil er so wirksam und dennoch nicht Rezept pflichtig ist.

  3. Othmerding 16. Dezember 2022 at 13:58 #

    Danke für das Teilen der besten Kräuter und Heilpflanzen. Ich lese gern über verschiedene Kräuter-Themen und habe auch diesen Artikel mit Freude gelesen. Macht weiter so.

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