Insektensterben und unsere Gegenmittel: 1. Schritt – mageres Sonnenbeet anlegen

In der freien Natur bietet die blumige Saumzone vor Gebüschen und Waldrändern vielen Tieren Nahrung und Unterkunft. Auf den Garten übertragen heißt das, der Platz vor einer Hecke oder Ziersträuchern in voller Sonne ist der perfekte Ort für ein neues Insektenbeet.

Ist ein sonniger Standort gefunden, wird die Fläche von unerwünschten Kräutern und Gräsern befreit. Vorhandene Zierpflanzen siedeln in andere Beete oder in die Nachbarschaft um. Die nun blanke Erde ist für eine direkte Pflanzung mit heimischen Gewächsen noch nicht bereit; sie ist zu nährstoffreich.

Daher wird der Oberboden abmagert mit Sand. Auch Splitt und Schotter eignen sich, um den Nährstoffgehalt zu senken. Pro Quadratmeter rechnet man mit zwei Eimern Material, die mit dem normalen Boden gemischt werden. Vor der Pflanzung verlegt man Trittsteine, damit der Boden in den kommenden Monaten nicht mehr betreten werden muss.

Insektenmagnete: Geeignete Pflanzen für das neue Beet

Heimische Stauden wie Wiesensalbei, Karthäuser-Nelke, Glockenblumen, Schafgarbe, Flockenblumen, Wilde Malve, Skabiose, Färberkamille und Wegwarte sehen nicht nur schön aus, sondern ernähren viele Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.

Auch die Ansaat mit Ein- und Zweijährigen sorgt für ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Besonders empfehlenswert sind Wilde Karde, Natternkopf, das Nelkenleimkraut, Wildes Löwenmäulchen, Wilde Möhre, Nachtkerze und Königskerze. Zusätzlich können noch Klatschmohn, Kornblume, Kornrade und Echte Kamille für extra schnelle Blüten im ersten Jahr gesät werden.

Bed & Breakfast: Gute Gastgeber bieten Vollpension

Wer für Nahrung sorgt, sollte auch Nistkästen und Unterkünfte bereithalten. Viele Insekten wohnen im Erdreich oder beziehen hohle Stängel von abgestorbenen Pflanzen. Sogenannte Insektenhotels werden gerne angenommen, wenn sie an einem sonnigen Platz festinstalliert und regengeschützt aufgestellt werden.

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Für die Erdbewohner, wie die dicke Erdhummel, lässt man offene Stellen im Boden, indem man die Stauden nicht zu dicht pflanzt. Wer noch mehr für Insekten tun möchte, schichtet Steine auf und verteilt Totholz im Beet.

Richtige Pflege: So überleben Insekten dauerhaft im Garten

Das neue Beet ist ganz pflegeleicht. Während der Saison gilt: Nicht hacken, nicht graben, nicht harken! Unkräuter wie Löwenzahn, Quecke, Giersch oder Brennnessel entfernt man gezielt und vorsichtig mit einem Jätedolch. Gewässert wird nur während der Ansaat und bei langer Trockenperiode im Sommer. Im Herbst können noch Blumenzwiebel gesetzt werden. Hier eignen sich Krokusse, Wildtulpen und Blausternchen.

Und nun das Wichtigste: Nichts abschneiden zum Winter!

Erst im März werden die abgestorbene Stängel entfernt und das Beet geht in die zweite Saison.

 

Fotos © Pixabay.com, NABU.de, Grünwerkstatt.de

2 Antworten auf Insektensterben und unsere Gegenmittel: 1. Schritt – mageres Sonnenbeet anlegen

  1. Loana 5. März 2018 at 18:22 #

    Toller Artikel Kurz und informativ auf den Punkt gebracht. Bitte mehr davon

    • Monika 5. März 2018 at 18:49 #

      Vielen Dank, das hören wir gern!

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