Was tun gegen Wühlmäuse?

So niedlich Wühlmäuse auch aussehen, im Garten richten sie schlimme Schäden an: Wühlmäuse nagen alles an und fressen alles auf, Hauptsache es wächst unter der Erde. Zum Glück gibt es Methoden, um sie zu vertreiben.

Rötelmaus | © Wikipedia/soebe GNU-FDL

Rötelmaus | © Wikipedia/soebe GNU-FDL

Die mäuseartigen Nage­tiere gehören mit zu den schlimms­ten Fraßschädlingen im Garten. Sie verspeisen Blumenzwiebeln und die Wurzeln von Zierpflanzen, Obstbäumen und Gehölzen. Die vegetarischen Nager lieben aber vor allem auch Gemüse – sehr zum Leidwesen von Gartenbesitzern. Bei hungrigen Wühlmäusen können ganze Ernten vernichtet werden. Gut, dass die Tiere eher einzeln oder maximal zu zweit zu Werke gehen. Oberirdische Pflanzenteile bleiben von ihnen verschont.

Man entdeckt die scheuen Tiere erst, wenn der Schaden bereits entstanden ist. Die betroffenen Pflanzen beginnen zu welken und sterben teilweise oder ganz ab.

Charakteristische Merkmale der Wühlmaus

Die Wühlmäuse (Arvicolinae) stellen eine Unterfamilie der Wühler (Cricetidae) dar. Zu den bekanntesten Vertretern gehören die Rötelmäuse, die Bisamratten, die Schermäuse und die Lemminge. Je nach Gattung sind Wühler tag- oder nachtaktiv.

Wühlmäuse können zwischen 7 und 23 cm lang werden und wiegen zirka 80 bis 200 g. Ihr Kopf ist stumpf geformt, die Ohren sind aufgrund der wühlenden Lebensweise meist klein und manchmal fast völlig im Pelz versteckt. Die unterschiedliche Farbe des Fells reicht von Braungrau über Rotbraun, gelegentlich bis hin zu Schwarz.

Diese Nager buddeln ein ausgeklügeltes Gängesystem mit bis zu zehn Aus- beziehungsweise Einschlupflöchern, die nach der Benutzung wieder verschlossen werden können. Bei ihrer Wühltätigkeit werfen sie längliche flache Erdhaufen auf, die oft mit Gras oder Wurzeln durchzogen sind. Ihre Hügel werden deshalb auch oft mit denen der Maulwürfe verwechselt. Deren Erdhaufen sind jedoch rundlicher, größer und werden in regelmäßigen Abständen aufgeworfen.

Verschiedene Fangmethoden für Wühlmäuse

Die Wühlmausbekämpfung beginnt mit dem Aufspüren der Gänge. Hat man einen Gang gefunden, legt man zirka 20 cm frei. Wenn sich eine Wühlmaus darin befindet, wird sie bereits nach etwa 15 Minuten versuchen, den aufgegrabenen Gang wieder zu verschließen. Jetzt beginnt das eigentliche Abenteuer: der Fang! Wir sind eher für einen sanften Umgang (siehe unten), aber bei der Bekämpfung sind auch – anders als bei Maulwürfen – härtere Methoden erlaubt. Folgende Verfahren kannst du dabei anwenden:

Typische Wühlmausfalle (Neudorff)

Typische Wühlmausfalle (von Neudorff)

Fallenfang: Im Handel sind verschiedene Fallentypen erhältlich. Man setzt das Fanggerät in den bewohnten Gang ein, der dann wieder lichtdicht verschlossen werden muss. Experten empfehlen die „Alte Bayerische Drahtfalle“ (im Video) und die „Badische Falle“.

Ködermethode: Die im Handel angebotenen Ködermittel regen die Tiere zum Fressen an. Die Köder selbst sind mit Giftstoffen behandelt. Mit Ködern hat man nur zu bestimmten Jahreszeiten Erfolg, denn die Tiere fressen lieber frische Pflanzenteile als trockene Körner. Sie werden bei ansonsten reichhaltigem Nahrungsangebot entweder gar nicht angenommen oder in die Vorratskammer getragen, wo sie unwirksam werden. Deshalb ist ihr Einsatz im Frühjahr und Spätherbst am wirksamsten, wenn das Nahrungsangebot gering ist.

Begasungsmittel: Die Begasungspatronen dürfen niemals offen ausgelegt werden. Beachte in jedem Fall die Gebrauchsanweisungen der Hersteller. Der Umgang mit Präparaten, die Phosphorwasserstoffgas entwi­ckeln, ist gefährlich und auch im erlaubten kleineren Rahmen nicht empfehlenswert. Alle Methoden mit Gas zeigen zudem in lockeren, sandigen Böden wenig Wirkung.

Wühlmäuse sanft bekämpfen

Wühlmäuse haben ein feines Näs­chen, sie reagieren auf extreme Gerüche sehr empfindlich. Diese Eigenschaft kann man sich zunutze machen, indem man sogenannte Abwehrpflanzen neben die erhaltenswerten Zierpflanzen setzt. Neben Knoblauch (Allium sativum) wirken auch Steinklee (Melilotus officinalis), Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris) und Kaiserkronen (Fritillaria imperialis) abschreckend.

Empfehlenswert ist bei der Neupflanzung von Stauden, Zwiebelgewächsen und Gehölzen, die Wurzeln mit Drahtgeflecht zu schützen. Dazu wird ein entsprechendes Geflecht mit einer Maschenweite von 13 bis 16 mm um die Wurzelballen gewickelt und eingegraben. Damit sind die Pflanzen effektiv und wühlmausfreundlich geschützt.

 

 

 

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