Eigene Tomaten ziehen: Die leckersten Sorten

Tomaten selber zu ziehen ist herrlich. Du hast sie garantiert „bio“ und absolut frisch. Doch wie findet man die richtig leckeren Sorten? Ganz einfach: Wir verraten sie dir! Und dazu ein paar Geheimnisse, wie Tomaten besonders süß werden und du ein paar typische Fehler beim Anbau vermeidest.

Leckere Tomaten, selbst gezogen | Foto: fotolia.com

Leckere Tomaten, selbst gezogen | Foto: fotolia.com

Ob im Balkontopf oder im Beet, je nach Sorte lassen sich Tomaten an einem sonnigen Standort leicht kultivieren. Dabei hast du die Wahl: Du kannst Tomatenpflanzen ab April/ Mai auf dem Markt kaufen, oder du ziehst dir selbst preiswerte Pflänzchen aus Saatgut vor.

Vorziehen auf der Fensterbank

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Kerne von Tomaten trocknen
und aussäen
© Wikipedia | FoeNyx

Tomatensamen gibt es im Handel. Wir empfehlen dir die Sorten mit der zusätzlichen Bezeichnung  F1-Hybriden. Hier bekommst du genau die Tomate, die auf der Verpackung steht mit zusätzlichen Vorteilen wie Resistenzen gegen Krankheiten, gutem Geschmack und hohem Ernteertrag. Säest du dagegen selbst gesammelte Samenkerne aus Tomatenfrüchten, muss nicht zwangsläufig eine Pflanze mit den gleichen Eigenschaften daraus wachsen. Gute Gene treten oft in zweiter Generation zurück, andere, vormals unterdrückte Eigenschaften, setzen sich wieder durch.

Tomatensamen kannst du ab Mitte Februar in Töpfe säen. Dabei sollten die Samen nicht zu dicht stehen: Drei Körner pro Topf (Durchmesser 12 cm) reichen vollkommen aus. Die Samen werden leicht mit Erde bedeckt und feucht gehalten. Binde noch eine durchsichtige Plastikhaube um den Topf. So hat es der Keimling schön feucht und warm. Diese „Gewächshaus-Simulation“ musst du immer wieder lüften, sonst schimmelt die Erde und die Pflanzen gehen ein. Tomaten brauchen viel Wärme (um die 20 °C) und Licht zum Keimen.

Nach einem Monat sind die Pflanzen 20 bis 30 cm hoch; Zeit zum Umtopfen. Sollen sie im Sommer in Kübeln weiter wachsen, kannst du sie jetzt in die entsprechend großen Töpfe pflanzen. Erst Ende Mai dürfen die Jungpflanzen wirklich nach draußen, da sie sehr kälteempfindlich sind. Und noch etwas: Im Sommer müssen die Tomaten fast täglich gegossen werden. Das solltest du bei deiner Urlaubsplanung nicht vergessen!

Die leckersten Stabtomaten

Tomate_Stabtomate_Wikipedia_Luigi Chiesa

Hohe Pflanzen mit reichlich Ertrag werden angebunden
und mit einem Stab gestützt
© Wikipedia | Luigi Chiesa

Die Klassiker sind Stabtomaten. Sie bringen gleichmäßig runde Früchte hervor und sind sehr ertragreich. Da sie bis zu 150 cm in die Höhe wachsen, gedeihen sie am besten an Stäben befestigt, daher ihr Name. Beliebte, leckere Sorten sind ‘Harzfeuer’, ‘Sparta’, ‘Vitella’ oder die kleinfrüchtige ‘Piccolino’.

Kleine, üppige Sorten

Busch- oder Strauchtomaten dagegen bleiben niedrig und haben einen kompakten, stark verzweigten Wuchs und einen frü­hen Ertrag. Sorten wie ‘Balkonstar’, ‘Totem’, ‘Tumbler’ oder ‘Red Robin’ eignen sich auch gut zur Kultur in Töpfen oder im Balkonkasten.

Der Goliath unter den Tomaten

Fleischtomaten wie die Sorten ‘Beefsteak’ oder ‘Myr­to’ bringen erstaunlich große Früchte mit viel Fruchtfleisch hervor, die sich ideal für Suppen oder Pasta­soßen verwerten lassen. Ihr Fleisch ist etwas mehlig, dafür aber sehr ergiebig.

Tomaten-Sorten mit besonderer Form

TomateSanMarzano_Wikipedia_GoldL.

Mal was anderes auf dem Balkon:
Faschentomate San Marzano
© Wikipedia | GoldL.

Zur Gruppe der Eier-, Romana- oder Flaschentomaten gehören in der Regel längliche Exemplare, die spät reifen. Da sie lange haltbar und gut lagerfähig sind, werden sie gern zu Ketchup oder Soßen verarbeitet. Bewährt haben sich die typisch italienische Flaschentomate ‘Corianne’ und die orangefarbige Romatomate ‘Orama’.

Cocktail-, Kirsch- oder auch die neuen Datteltomaten bringen besonders kleine Früchte mit intensivem, süßem Aroma hervor. Sorten wie die Ampel­tomate ‘Tumbling Tom Red’, die Cocktail­tomate ‘Sweet Million’ oder die pflaumenförmige Datteltomate ‘Cupido’ lassen sich gut in Ampeln und Töpfen auf der Terrasse oder dem Balkon ziehen und verführen dort zum Naschen direkt vom Strauch.

Tipps fürs Tomaten-Aroma

Guter Geschmack steigt mit dem Zuckergehalt. Hierfür sind ein sonniger, warmer Standort, ein offener Pflanzenwuchs und ausreichend Platz entscheidend. Das regelmäßige Ausgeizen der Seiten­triebe schafft Platz und erleichtert es der Pflanze, die Nährstoffe in die entscheidenden Fruchtansätze zu leiten. Die Früchte an der Pflanze muss ganz ausreifen. Je mehr Sonne und Wärme sie einfangen, desto besser entwickelt sich das Aroma. Die ersten Früchte an einer Traube schmecken besser als die letzten, weil sie gut mit Nährstoffen versorgt werden.

Nicht allzu viel Stickstoff, aber viel Kali, schon zur Pflanzung im Boden eingearbeitet, wirken sich verbessernd auf den Geschmack aus. Organische Dünger sollen sich zur Reifezeit bereits umgesetzt haben. Ist der Boden reich an Mineralstoffen und fruchtbar, schmecken die Tomaten deutlich besser als auf einem mäßig versorgten Sandboden. (Im Handel wird extra Tomatendünger angeboten, reifer Kompost ist aber ebenso gut.) Übrigens: Den besten Geschmack zeigen Tomaten bei Temperaturen zwischen 18 und 25° C. Also nicht in den Kühlschrank legen und unreife, grüne Tomaten im warmen Zimmer zum Nachreifen aufbewahren.

Tomaten-Krankheiten vorbeugen

  • Bei Regen springt die durch Pilze hervorgerufene Kraut- und Braunfäule leicht vom Boden auf die Tomatenpflanze über. Die Krankheit wirkt sich verheerend auf die Ernte aus. Innerhalb kurzer Zeit verwelken und vertrocknen die Blätter, die Früchte werden braun und hart. Widerstandsfähige Sorten zeigen zwar Symptome, gedeihen aber nach Entfernen befallener Blätter gut weiter. Da der Erreger an Wasser gebunden ist, schützt ein Regendach oder ein Tomatenzelt die Pflanzen vor Ansteckung.
  • Weit verbreitet ist auch das Tomatenmosaikvirus. Hierbei treten vor allem Missbildungen der Blätter, aber auch Flecken an den Früchten auf. Befallene Pflanzen bleiben im Wuchs zurück.
  • Ärgerlich sind geplatzte Tomatenfrüchte. Dies kann passieren, wenn nach längerer Trockenheit viel Regen fällt oder wenn nach einer heißen Wetterphase eine starke Abkühlung folgt. Geplatzte Tomaten sehen zwar nicht so schön aus, können aber unbedenklich gegessen werden.
  • Mehr Infos und garstige Bilder zu Tomatenkrankheiten findest du im Pdf der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.
Balkonernte aus dem Topf: Um Tomaten zu ziehen, musst du keinen eigenen Garten haben. Auch auf dem Balkon kannst du reichlich Tomaten ernten. Viele Sorten eignen sich gut für die Anzucht in Töpfen. Damit die Pflanzen prächtig gedeihen, solltest du einen Platz wählen, der zwar sonnig, aber auch geschützt ist. Da die Tomaten für eine reiche Ernte viele Nährstoffe benötigen, sollten sie regelmäßig gedüngt werden. Stäbe geben den schwer bepackten Pflanzen festen Halt. Je nach Sorte kann von ­Juli bis in den späten Herbst hinein fast täglich geerntet werden. Die Früchte halten sich gut ein paar Tage.

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Eine Antwort auf Eigene Tomaten ziehen: Die leckersten Sorten

  1. Frank 26. Juni 2016 at 13:04 #

    Schöner Überblicksartikel, das liest man als Tomatenfreund natürlich sehr gerne :) Für die Aussaat ist es jetzt zwar leider schon etwas zu spät, aber generell rate ich ja Einsteiger erst einmal mit wenigen kleineren Tomatenpflanzen anzufangen, zum Beispiel einer Cocktailtomaten-Sorte

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