Dauerregen im Mai schädigt die Pflanzen

Regen bringt Segen – zu viel Regen lässt dagegen nicht nur die Laune sinken, sondern sorgt auch im Garten für Frust. Ein kleiner November, der sich in den Mai verirrt hat, kann die Ernte vermiesen und notwendige Gartenarbeiten verzögern. Kann man etwas dagegen tun? 

Wenn der Garten zur Matschwiese wird – Dauerregen im Mai | @ fotolia

Wenn der Garten zur Matschwiese wird – Dauerregen im Mai | @ fotolia

Normalerweise können starke Regenfälle im Frühsommer den Pflanzen im Garten nicht viel anhaben. Es kommt zwar vor, dass bei echtem Platzregen Stauden umknicken, Blüten abfallen oder die Samen der Sommerblumen weggeschwemmt werden, im Normalfall freuen sich die Pflanzen aber grundsätzlich über Regen.

Doch was passiert eigentlich, wenn es über Tage oder (gefühlt) Wochen ständig ergiebig regnet?

Wenn es zu einer zähen Kaltfront kommt und es permanent regnet, geschieht folgendes:

  • Saatgut: Gemüsesamen verfaulen genauso wie Sommerblumen-Samen im viel zu kalten, nassen Boden. Die benötigte Temperatur zur Keimung wird nicht erreicht und die Saat kann nicht aufgehen. Das Saatgut wird zudem weggeschwemmt.
  • Wurzeln: Die Wurzeln von jungen Sämlingen, aber auch von Stauden (mehrjährige Blüten- und Blattschmuck-Pflanzen) und Sommerblumen beginnen zu faulen.
  • Stängel und Blätter: Können durch Starkregen beschädigt werden und knicken um. Wahrscheinlicher ist aber eine Infektion mit Mehltau-Pilzen und anderen Erregern. Die ständige Nässe und fehlende Sonne begünstigt die Krankheiten. Tomatenpflanzen sind besonders von der Nässe betroffen. Sie benötigen daher einen Regenschutz in Form von Dächern, Regenplanen oder -hüllen.
  • Blüten: Aufgegangene Blüten verregnen, sehen fleckig und farblos aus. Besonders betroffen sind gefüllte Blüten von Rosen oder Sommerblumen wie Geranien, Petunien, etc. Oft verfaulen die Knospen vor dem Aufgehen und die Blüte bleibt ganz aus.
  • Ernte: Alle Früchte und Gemüsearten brauchen Wärme und Sonne, damit sie reifen können. Fehlt beides über einen längeren Zeitraum und ist es dabei nicht nur kalt, sondern auch permanent nass, verfaulen Früchte wie Erdbeeren an der Pflanze. Andere reifen gar nicht erst auf oder die Ernte verzögert sich und ist weniger ergiebig.
  • Schädlinge: Wenn es Dauernass ist, freuen sich nur die Schnecken. Die glitschen dann fröhlich herum, essen alles auf und vermehren sich prächtig (Pflanzen, die nicht von Schnecken gefressen werden, findest du hier).

Was man gegen die Folgen des Regens tun kann

Wie man beim Lesen bereits feststellen kann, gegen die meisten Probleme kann man recht wenig tun. Beim Gemüse kann man versuchen, die Pflanzen so gut es geht zu schützen. Die Pflanzvliese können noch etwas auf den Beeten liegen bleiben, Tomaten werden durch transparente Planen geschützt. Lehmige und verdichtete Böden machen sich jetzt besonders negativ bemerkbar, weil sich hier auch Staunässe bildet. Hier kann man nur für das nächste Jahr vorplanen und irgendwann das Erdreich verbessern. In lockeren oder sandigen Böden fließt das Wasser natürlich schneller ab.

Dauerregen hat auch Folgen für die regelmäßigen Pfegearbeiten im Garten. Besonders der Rasenschnitt kommt zu kurz, und dass ausgerechnet zu einer Zeit, wo die Gräser wachsen wie wild. Beim ersten Schnitt nach einer solchen Regenperiode sollte man zunächst vorsichtig zu Werke gehen und erstmal in der höchsten Stufe abmähen. So werden die Gräser nicht allzu sehr gestresst. In zwei oder drei Tagen kannst du dann mit einem zweiten Schnitt die reguläre Höhe des Rasens wieder herstellen. Vorausgesetzt, es fängt nicht wieder an mit dem Dauerregen…

Das Jahr 2013 scheint ein Jahr der Wetter-Superlative zu sein: „dunkelster Winter aller Zeiten“, „längster Winter seit den Wetteraufzeichnungen“, „regenreichster Mai“ – wenn demnächst „schönster Sommer seit xy“ dazu kommt, sind wir trotzdem zufrieden!

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