Neuer Schädling: Kirschessigfliege sorgt für Ernteausfall

Die hungrigen Larven der Kirschessigfliege können die gesamte Obsternte im Garten zunichte machen. Dabei sind die Fruchtfliegen nicht nur auf Kirschen spezialisiert, sondern stürzen sich auf alle Steinobst-Arten sowie auf Beeren und Trauben. Die gute Nachricht: Auf Insektizide kann man bei der Bekämpfung verzichten.

Kirschen_Pixabay

Kirschen: Bleiben nur lecker, wenn die Larven der Kirschessigfliege sie verschonen © Pixabay.com

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) stammt ursprünglich aus Südostasien.  In den letzten Jahren ist der Einwanderer zu einem Schädling mit enormer Bedeutung geworden. Das Ausmaß der Schäden reicht von leichten Verlusten bei der Ernte bis hin zum Totalausfall für viele Obstkulturen.

Rasantes Tempo: Zehn Tage vom Ei bis zur Fliege

Die gelb-braunen Fliegen werden 2,5 bis 3,5 mm groß und legen ihre Eier in die reifenden Früchte. Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven. Sie fressen im Inneren der Früchte, bevor sie sich verpuppen. Bei 25° C beträgt die Entwicklungszeit von der Eiablage bis zum Schlüpfen der Fliege nur ca. zehn Tage. Erwachsene Fliegen können mehrere Monate alt werden. Dabei legt jedes Weibchen jährlich bis zu 600 Eier ab. Grob gerechnet treten also fünf bis 15 Generationen pro Jahr auf.

Im Gegensatz zur gemeinen Obstfliege, ist die Kirschessigfliege in der Lage, auch gesunde Früchte zu schädigen. Dabei werden die Früchte mit dem Legebohrer der Weibchen angestochen. Der Schaden äußert sich durch kleine Verletzungen der Frucht sowie durch weiche, eingedrückte Stellen. So besteht die Gefahr von Fäulnis und Bildung von Essig in der Frucht.

Wirtspflanzen: Dieses Obst mag sie besonders gern

Insbesondere Früchte mit einer weichen Schale wie Beerenfrüchte und Trauben, aber auch Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Aprikose befällt die Kirschessigfliege. Äpfel und Birnen sind nur gefährdet, wenn deren Schale Verletzungen aufweisen. Die Kirschessigfliege macht übrigens auch vor Wildpflanzen wie Traubenkirsche, Holunder und Hagebutten nicht Halt und vermehrt sich gerne in den Früchten. Später reifendes Obst ist eher betroffen als Früchte mit frühem Erntezeitpunkt.

Fruchtfliege | Foto: Pixabay

Fruchtfliege | Foto: Pixabay

 

Neu: Lockstoff-Falle für Kirschessigfliegen

Kirschessigfliegen-Falle

Kirschessigfliegen stehen auf ROT © re-natur

Die Firma re-natur hat in jüngster Zeit eine neue Falle entwickelt, die durch Pheromone, also Lockstoffe die erwachsenen Fliegen anlocken. Die Kirschessigfliegenfalle wird nach dem Zusammenbau mit etwa 250 ml Lockstoff KEF befüllt und in 100 bis 150 cm Höhe aufgehängt. Sie verfügt über 3 innen liegende Öffnungen. Die Falle kommt bevorzugt im schattigen Randbereich der gefährdeten Kulturen zum Einsatz. Die rote Farbe der Falle ist für die Kirschessigfliege besonders attraktiv. Ist die Fliege einmal hinein geflogen, kommt sie nicht mehr heraus.

Rechtzeitig aufhängen

Im Frühjahr beginnt die Fliege ab einer Temperatur von 10° C zu fliegen. Daher sollte die Falle je nach Temperaturentwicklung und Region ab März/ April aufgehängt werden. Zunächst ist es ausreichend, alle 20 Meter eine Falle zu platzieren. Bei Sichtung der ersten Kirschessigfliegen in der Falle muss der Fallenabstand für den Massenfang auf 5 Meter verringert werden.

Die Fallen sollten bis Ende Mai 14-tägig, danach bis Oktober wöchentlich kontrolliert, gereinigt und bei Bedarf neu gefüllt werden. Versuche konnten belegen, dass der Massenfang mit Fallen einen deutlich besseren Wirkungsgrad als der Einsatz von Insektiziden hat.

So reduzierst du die Fliegenplage: Fallobst solltest du direkt entsorgen und offene Lagerung von Obstresten im Freien vermeiden. Achte darauf, dass Traubenkirsche, Holunder und Hagebutten nicht in der Nähe der Kulturen wachsen. Im re-natur Online-Shop kannst du die Kirschessigfliegenfalle natürlich auch bestellen.

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