Mehltau an Apfelbäumen breitet sich aus

In unserem Garten macht sich diesmal ein fieser Erreger breit: der Mehltau. Einige Apfelbäume sind betroffen. Noch befällt der Pilz nur einzelne Zweige; die Blätter sind mit weißen Belägen überzogen, ebenso die Fruchtansätze. Schreitet die Krankheit weiter fort, wird das Grün welk und stirbt ab. Hier hilft nur noch die Schere.

Pilz lauert überall

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Befallener Zweig mit Mehltau-Pilz © Phlora

Der echte Mehltau wird auch der „Schön-Wetter-Pilz“ genannt. Er tritt bevorzugt bei Sonnenschein und warmen Temperaturen und taureichen Nächten auf.  Der Pilz selbst ist in vielen unterschiedlichen Formen unterwegs. Er befällt alle Pflanzen im Garten, von Obst- und Gemüse über Stauden, Einjährige Sommerblumen und Rosen. Alles kann infiziert werden. Bei den Äpfeln ist es der Mehltau-Pilz Podosphaera leucotricha. Er befällt einige Sorten häufiger als andere: ‚Jonathan‘, ‚Cox Orange‘, ‚Weißer Klarapfel‘, ‚Jonagold‘, ‚Ontario‘, ‚Ingrid Marie‘, ‚Boskoop‘ und ‚Gravensteiner‘ gehören zu den bevorzugten Wirten.

In unserem Fall ist ein ‚Boskoop‘ betroffen, sowie ‚Cox Orange‘ und eine kleinere, unbekannte Apfelsorte. Anfangs waren nur einige Blätter mit einem mehligen Belag überzogen. Nun sind auch die Fruchtansätze und mehrere Äste komplett befallen. Die Blätter vertrocknen und sterben ab.

Erste Hilfe beim Befall

Mehltau_Apfelbaum

Zweig muss komplett entfernt werden © Phlora

Als akute Sofortmaßnahme haben wir sämtliche befallenen Zweige bis ins gesunde Holz abgeschnitten und sie in der Biotonne entsorgt. Entfernt man schnell die befallenen Pflanzenteile, kann man den Infektionsherd ziemlich gut eingrenzen und weitere Ausbreitung verhindern. So erspart man sich auch die chemische Keule, die bei sehr starkem Befall eingesetzt werden könnte.

Richtiger Schnitt im Winter verhindert Infektionen

Da der Mehltau-Erreger in den Knospen überwintert, kommt dem Pflegeschnitt im Spätwinter eine besondere Bedeutung zu. Befallene Knospen und Triebabschnitte sind nämlich schon im Winter erkennbar. Sie scheinen unterentwickelt und matt; sie glänzen nicht wie die anderen Knospen und Zweige. Wer hier gut hinschaut, kann die Infektion direkt verhindern. Wir achten zumindest im nächsten Jahr darauf.

Auch beim neuen Austrieb kann die Krankheit sofort erkannt werden. Die Blätter sind unmittelbar nach dem Austrieb mit dem mehligen Belag überzogen. Je schneller man die infizierten Pflanzenteile entfernt, umso eher stoppt man die Infektion. Und wer bei Neupflanzungen gleich weniger empfindliche Sorten auswählt, hat ein Garten-Problem weniger.

Übrigens: Die abgeschnittenen Blätter und Zweige dürfen auf keinen Fall in den Kompost, sonst verbreiten sich die Sporen der Pilze trotzdem im Garten. Du entsorgst immer alles im Restmüll oder in der Biotonne.

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