Jetzt blühen die Winterlinge

Winterling im Schnee

Blüten bleiben bei bedecktem Himmel geschlossen
© MB

Noch vor den Schneeglöckchen öffnen die Winterlinge (Eranthis hyemalis) ihre gelben, sternförmigen Blüten.

Aber nur wenn die Sonne scheint! Ist der Himmel bedeckt, bleiben die Blüten zu und die kleinen gelben Knospen leuchten kontrastreich über grünen Halskrausen, den rundgelappten Blättern.

Der Duft der Winterlinge ist überwältigend, süß und frisch, weit tragend, ein wenig an Stiefmütterchen-Duft erinnernd. Es ist der erste und stärkste Duft des Vorfrühlings, deutlich intensiver als der von Schneeglöckchen.

So beschreiben Botaniker und Gärtner zumindest den Geruch. Auch die ersten Bienen und Hummeln finden diesen betörenden Duft so verlockend, dass sie ihren Winterschlaf beenden und die nektarreichen Blüten anfliegen.

Winterling Kaempfer

Winterlinge kämpfen sich aus Falllaub
© MB

Winterlinge wachsen am besten ungestört unter Bäumen und Büschen. Ständiges Graben, hacken und harken vertragen die Knollengewächse nicht. Im Staudenbeet haben die Pflanzen also nichts zu suchen, denn die Pflegearbeiten würden die Winterlinge nicht überleben. Lässt man sie aber in Ruhe, vermehren sie sich unaufhaltsam. Sie überziehen den Boden mit einer gelben Blütendecke und breiten sich in wenigen Jahren rasch aus.

Winterling im Topf

Winterlinge im Topf
© phlora.de / Torsten Meise

Winterlinge werden im Versand als Knollen oder Samen verkauft; in den Blumengeschäften kann man sie im Winter auch blühend im Topf erstehen.

Den Samen streut man (direkt bei Erhalt der Samen oder nach der Samenernte) auf den passenden Standort. Hauptsache es ist hell im Frühjahr und der Untergrund ist nicht zu trocken, aber auch nicht ständig feucht. Gerne wachsen die kleinen Pflanzen in kalkhaltigen Böden ohne Staunässe. Wer Knollen aus dem Versand pflanzen möchte, sollte sie vor dem Einsetzen in den Boden ein paar Stunden im Wasser einweichen. So treiben sie besser durch und entwickeln schneller Wurzeln. Blühende Bestände können nach der Blüte ausgegraben, geteilt und an einer anderen Stelle wieder eingesetzt werden. Dabei wird die Erde an den Pflanzen nicht abgeschüttelt, sonst verletzt man die feinen Wurzelknollen.

Winterlinge in Lauenburg

Winterlinge in Lauenburg an den Elbhängen
© MB

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In Deutschland gibt es nur an wenigen Stellen wild wachsende größere Winterling-Populationen: So findet man sie in Lauenburg an der Elbe im Fürstengarten (Die Fürstin Maria, verheiratet mit Franz II., Fürst von Askanien, war zu ihren Lebzeiten um 1585 eine große Gartenfreundin. Ihr verdankt Lauenburg die ersten Winterlinge an den Elbhängen). Im Rautal bei Jena gibt es die wahrscheinlich größte Ansammlung von Winterlingen: Die Fläche, auf der die Frühblüher wachsen, beträgt heute über einen Hektar. Die Winterlinge stammen noch aus dem 17. Jahrhundert und sind damals zusammen mit Rebstöcken aus Südeuropa eingebürgert worden.

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Trackbacks/Pingbacks

  1. Winterlingsamen will nicht aufgehen | phlora - 26. Februar 2013

    […] Es kann auch sein, dass der Standort nicht optimal war (Winterlinge brauchen im Frühjahr einen hellen Standort, mehr zur Pflege und zum optimalen Standort findest du hier….). […]

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