Ein Insektenhotel ist zwar keine Drei-Sterne-Suite für Bienen und andere Insekten, aber es kann als komfortable Dauerbehausung genutzt werden. Das Quartier kannst du einfach selbst bauen aus Halmen, Ziegeln und Holz.
Harte Zeiten für Insekten: Die Wildblumenwiesen verschwinden, heimische Pflanzen werden von Exoten verdrängt und die Nester von Wespen und Bienen werden zerstört aus Angst vor Insektenstichen. Mit dem Bau von einem sogenannten Insektenhotel verhilfst du den Tieren zu einer sicheren Unterkunft.
Durch die neue Bleibe werden gezielt nützliche Insekten wie Wildbienen, Florfliegen, Schwebwespen oder Ohrenkneifer angelockt. Welche Tierart letztendlich das Hotel bezieht, hängt von der Ausstattung der einzelnen Räume ab.
Insektenhotel aus natürlichen Baustoffen herstellen
Insektenhotels bestehen fast ausschließlich aus Naturmaterialien, unter anderem aus Holz (Baumscheiben, Äste, Holzwolle), Baumrinde, Stroh, Heu, Schilfrohr, Bambusstäben, Reisig, Torf und Lehm. Daneben werden poröse, durchlöcherte Backsteine, Terrakotta-Blumentöpfe, Metalle für Befestigungen und Drahtgitter zum Schutz vor Vögeln verwendet. Wichtig ist dabei, dass die Füllmaterialien trocken und alle Hölzer frei von chemischen Holzschutzmitteln sind.
Der richtige Standort
Windgeschützt und vor Regen sicher, sollte die neue Unterkunft im Garten aufgestellt werden. Hilfreich sind auch Überdachungen aus Brettern oder Dachpappe. Wenn du Angst vor Insektenstichen hast, solltest du auf einen Mindestabstand von fünf Metern zum nächsten Sitzplatz achten. So kommen sich Mensch und Tier in der Einflugschneise nicht in die Quere und die Insekten fühlen sich nicht bedroht. Neben dem Schutz vor nasser Witterung, ist ein Platz in der Sonne ganz wichtig. Nur dann lassen sich die Insekten auch wirklich anlocken. Das Hotel selbst sollte auf einem stabilen Rahmen fest installiert sein.
Artenreichtum im Garten fördern
Neben den Wildbienen, Hummeln und Schwebwespen gibt es natürlich viele andere Tiere, die gern gesehene Gäste im Hotel sind. Für Ohrenkneifer reichen Behausungen aus umgestülpten Tontöpfen, die mit trockenem Gras ausgestopft wurden. Genauso bescheiden hausen Florfliegen: Sie bewohnen Spalten und Nischen zwischen Hölzern. Bis sich das Hotel füllt, dauert es mehrere Wochen.
Und noch etwas: Wer ein Insektenhotel aufbaut, muss auch für die Verpflegung sorgen. Du musst daher Wildblumen, dauerblühende Stauden und Kräuter anpflanzen oder aussäen.
Hallo, so manch guter Tipp steht in diesem Artikel. Das ist schön. Artenreichtum fördern durch Vielfalt und heimische Pflanzen.
Die Ausführung über das Insektenhotel finde ich allerdings schaurig. Diese Hotels sind gut gemeint, erfüllen aber leider meist nicht die Voraussetzungen für solitär lebende Bienen und Wespen. Tipps für das richige Material sind so wichtig. Ich habe schon die tollsten Hotels gesehen, aber alles leer. Grund: falsche Befüllung.
1. Immer Hartholz verwenden, stehendes Holz ist besser als Baumscheiben
2. Stroh, Gittersteine, Zapfen und dergleichen gehören nicht in ein Insektenhotel. Bienen und deren Räuber gezielt nebeneinander anzusiedeln, macht wenig Sinn.
3. Alle Inselken, ob Wildbienen oder Wespen, die sich in diesem Hotel ansiedeln, sind ungefährlich. Keine sticht.
4. Auf einem Foto zeigen sie eine Schwebfliege, schreiben aber etwas von Schwenwespen, so etwas gibt es m.E. gar nicht. Das suggeriert, die seien gefährlich. Richtig ist: vollig harmlos.
Wer es nicht kennt (Otto Normalverbraucher), glaubt das alles, was hier steht. Das ist gut gemeint von ihnen, führt aber in vielen Fällen am Ziel vorbei. Wo ein gutes Wildbienenhotel so wichtig wäre. Schade.
Gern für einen Dialog bereit.
Naturverbundener Gruß
R.Keil
Haben Sie ein Bild von einem richtig angelegten Insektenhotel? Dann machen wir gerne ein Update. Beste Grüße!