Essigbaum braucht Schnitt

Essigbäume (Rhus typhina) waren die Modebäume der 1960er Jahre. Durch die puscheligen Fruchtstände (die Unmengen an Samen produzieren) und die meterlangen Ausläufer ist die Pflanze nahezu unausrottbar und steht darum auch heute noch in vielen Gärten.

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Tolle Blattfärbung im Herbst
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„Hirschkolben-Sumach“ wird der bis zu sieben Meter hohe und breite Baum auch genannt. Im Sommer sind es vor allem die karminroten Fruchtstände und die grüngefiederten Blätter, die alle Blicke auf sich ziehen. Im Herbst gibt es dann einen echten Farbflash, wenn sich die Blätter leuchtend Orangerot färben. Eigentlich ein wirklich schöner Baum, wenn…

…er sich nicht so unkontrolliert ausbreiten würde, so wüchsig wäre und eine dicke Schicht abgefallener, halbfauler Früchte um sich herum verteilen würde.

Sparsamer Schnitt

Gegen den Ausbreitungsdrang hilft nur die Schere. Doch sobald du schneidest, wachsen aus den Schnittstellen drei neue Triebe heraus. Grundsätzlich sollten Essigbäume daher so wenig wie möglich geschnitten werden. Bei einer Höhe von 7 Metern können wir den Wunsch nach Verkleinerung aber verstehen. Unser Tipp: Entferne besonders im unteren Bereich die langen Äste, damit du in den laufenden Jahren gut nachschneiden kannst. Aststummel dürfen aber keine stehen bleiben, es sieht einfach nicht gut aus. Bei größeren Schnittflächen streichst du einen Wundverschluss (z. B. Malusan) auf die Wunde, damit der Baum keine Infektionen bekommt.

Die beste Schnittzeit ist im Herbst, wenn die Blätter abgefallen sind oder im zeitigen Frühjahr vor dem ersten Austrieb.

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Fruchtstände fallen zu Boden und bilden dicke Samenschicht
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Vitale Ausläufer kappen

Essigbäume sind in ihrem Drang zur Ausbreitung durch Rhizome (unterirdische Wurzelstücke) unvergleichlich. Nur der Bambus ist ähnlich vital und treibt so manchen Gartenbesitzer genauso zur Verzweiflung. Die meterlangen Wurzeln kommen an den ungünstigsten Stellen ans Licht und bilden neue Pflanzen. Sind die Ausläufer auf dem Rasen, werden sie mit dem Rasenmäher einfach abgeschnitten. Wachsen sie in den Beeten, müssen sie mechanisch von Hand geschnitten bzw. ausgegraben werden. Doch Vorsicht: Aus jedem Teilstück der Wurzel, die nicht aus dem Boden entfernt wird, wachsen neue Pflanzen.

Rhizomsperren einbauen

Wer einen Essigbaum neu pflanzt, kann eine Wurzelsperre um das Pflanzloch legen. Diese Sperren sind aus Beton (Betonring), dicker Folie oder aus Kunststoff und halten die Ausläufer ab, quer durch den Garten zu wachsen. Übrigens: Für Bambus-Arten gibt es diese Rhizomsperren schon lange im Handel.

 

 

 

 

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