Buchs hat dunkelbraune Flecken und stirbt ab

Wahrscheinlich leidet dein Buchsbaum unter dem gefürchteten Triebsterben. Anbei eine Beschreibung der Symptome vom Pflanzenschutzamt Hamburg:

Durch den Erreger Cylindrocladium buxicola kommt es bei Buchsbaum zu massivem Blattfall und zum Absterben von Trieben. An befallenen Blättern entstehen dunkelbraune Blattflecken, die häufig vom Rand ausgehen. Bei hoher Luftfeuchte ist auf der Blattunterseite ein weißer Sporenbelag zu sehen. An den absterbenden Trieben sind schwarze Streifen zu erkennen. An befallenen Trieben verfärben sich die Blätter hellbraun und fallen bald ab. Der Pilz führt häufig zum Absterben der gesamten Pflanze. (Kommt es beim Buchsbaum zum Triebsterben ohne die genannten Symptome, sind natürlich auch andere Ursachen möglich.)

Vorbeugung und Bekämpfung: Um eine weitere Ausbreitung des Pilzes zu verhindern, sollte befallenes Pflanzenmaterial bald entfernt werden. Ein Rückschnitt befallener Pflanzen ins gesunde Gewebe ist theoretisch möglich. Da aber häufig auch wenige cm über dem Boden am alten Holz noch Infektionsstellen (schwarze Verfärbungen am Trieb) zu finden sind, scheidet die Möglichkeit häufig aus. Außerdem bleiben in den geschnittenen Pflanzen meist befallene Blätter zurück, die bei feuchter Witterung für neue Infektionen sorgt, bevor sich die Pflanze richtig regeneriert hat. Da der Pilz an den befallenen Blättern überdauert, sind diese möglichst vollständig zu entfernen. Dies bedeutet, daß beim Roden befallener Pflanzen auch der Boden mit den heruntergerieselten Blättern entfernt werden sollte. Chemische Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Pilzes sind aufgrund der geschilderten Lebensweise des Pilzes wenig erfolgversprechend. Bei Pflanzung von Buchsbaum sollte die Pflanzware sehr genau auf mögliche Symptome untersucht werden. Die Sorte ‚Blauer Heinz‘ gilt als weniger anfällig als ‚Suffruticosa‘, wo im Bestand ein hoher Befallsdruck durch Pilzsporen gegeben ist, kommt es aber auch an ‚Blauer Heinz‘ zu Infektionen. Die Sorte ‚Herrenhausen‘ scheint nach bisherigen Erfahrungen auch wenig anfällig, ist aber für Einfassungen wenig geeignet. Bei vorhandenen Buchsbaum-Bestände sollte durch gute Pflege und regelmäßige Düngung die Wiederstandskraft der Pflanzen gestärkt werden. Bewässerung von Buchsbaum muß unbedingt von unten erfolgen, nasses Laub ist zu vermeiden.

Unser Tipp: Eine zugelassene Pflanzenschutzspritzung gibt es zur Zeit leider nicht. Aber es besteht die Möglichkeit vorbeugend mit Antipilzmitteln den möglichen Befall zu stoppen und zwar wie folgt: Behandel die Pflanzen nach jedem Rückschnitt – auch nach dem normalen Formschnitt – umgehend mit einem Pilzbekämpfungsmittel (Fungizid). Präparate wie Fungisan Rosen-Pilzfrei (Neudorff), „Dithane NeoTec“ (Spiess-Urania) sowie „Rosen-Pilzfrei Saprol“ und „Pilzfrei Ectivo“ (Celaflor) zeigen immerhin eine vorbeugende Wirkung. Wenn du den neuen Austrieb mehrmals im Abstand von 10 bis 14 Tagen behandelst, kannst du die jungen Triebe vor einer erneuten Infektion schützen. Wichtig ist, die Präparate bei jeder Behandlung zu wechseln, um Resistenzen zu vermeiden.

 

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  1. Winterschäden am Buchs erkennen und behandeln | phlora - 22. März 2013

    […] oder braunen Blättern. Für dieses Symptom gibt es beim Buchs drei Ursachen: das gefürchtete Triebsterben, einen Nährstoffmangel oder eben das Vertrocknen während der […]

  2. Buchs wird braun und stirbt ab | phlora - 27. Juni 2013

    […] handelt es sich bei den braunen, trockenen Blättern aber auch um das sogenannte Triebsterben, das durch pilzliche Erreger hervorgerufen wird. Der Befall muss dann bis ins gesunde Holz […]

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