Was wächst da auf meinem Rasen?

Ungewollte Kräuter auf dem Zierrasen sind lästig. Doch die Unkrautflora hat auch ihr Gutes: Sie trifft klare Aussagen über den Zustand des Boden und was ihm fehlen könnte.

Wegerich

Wegerich wächst auf Stickstoffarmen, leicht sauren und verdichteten Böden. Der Rasen muß vertikutiert, gekalkt und gedüngt werden.
© Pixelio

So zeigen zum Beispiel viele Brennnesseln im Garten einen stickstoffreichen, sehr humosen und nährstoffreichen Boden an, Anhäufungen von Ackerfuchsschwanz hingegen weisen eher auf schwere Böden mit Verdichtungen hin.

Diese so genannten Zeigerpflanzen, in der Fachsprache auch „Indikatorpflanzen“ genannt, können uns also viel über den Zustand des Gartenbodens verraten.

Erhöhter Stickstoffanteil – keine Düngung

Bevor nun im Frühjahr das obligatorische Düngen stattfindet, schau dir deinen Rasen doch mal ganz genau an. Es gibt viele Kräuter, die auf einen erhöhten Stickstoffanteil im Boden hinweisen. Wenn du Pflanzen wie Ackersenf, Bärenklau, Bingelkraut, Brennessel, Ehrenpreis, Franzosenkraut, Disteln, Giersch, Hirtentäschelkraut, Klettenlabkraut, Löwenzahn, Taubnesseln oder Vogelmiere auf deinem Rasen wieder findest, sollte die Düngung mit Stickstoff unterbleiben.

Unterversorgung mit Stickstoff – Düngen im Frühjahr

Anders herum gibt es auch Kräuter, die auf eine Unterversorgung mit Stickstoff hinweisen. Hier wären zum Beispiel Ackerfuchsschwanz, Hornkraut, Hungerblümchen, Wegerich, Kamille, Wicken und der behaarte Ziest zu nennen. In diesem Fall ist eine Düngung angebracht, um den Stickstoffgehalt zu erhöhen.

Rotklee

Klee gibt es mit weißen und violetten Blüten.
Bienen freuen sich über das Futterangebot,
doch grundsätzlich herrscht ein Nährstoffmangel bei der üppigen Kleeblüte.
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Neben Stickstoff ist auch der Magnesium- und der Kaliumwert wichtig. Auf einem Magnesiumreichen Boden wachsen Gamander, Roter Fingerhut und Nieswurz. Ist der Untergrund reich an Kalium, findet sich dort Bärenklau, Melde und Fuchsschwanz. In beiden Fällen wäre eine ausreichende Nährstoffversorgung gegeben und ein zusätzliches Düngen unnötig.

 

Und was ist mit Kalk?

Neben der ausreichenden Versorgung mit Nährstoffen ist der pH-Wert von besonderer Bedeutung für einen schönen Rasen. Idealerweise liegt der Wert bei 5,5 bis 6,5 im neutralen Bereich. Die meisten Gartenbesitzer wissen, dass Moos ein Indikator für ein eher saures Milieu ist. Es gibt aber noch weitere Gewächse, die auf einen eher saueren Untergrund schließen lassen. Hierzu gehören Ackerziest, Adlerfarn, Ehrenpreis, Gänseblümchen, Hasenklee, Wegerich, Hundskamille, Sauerklee, kleiner Wiesensauerampfer, Stechpalme, Vogelmiere, violettes Stiefmütterchen und das wollige Honiggras. Solltest du neben dem bekannten Moos eines der oben genannten Wildkräuter auf Ihrem Rasen wiederfinden, kannst du großzügig den Boden Kalken.

dandelions on the meadow

Löwenzahn zeigt ganz deutlich einen nahrhaften, fruchtbaren Boden an. Dünger kann man sich bei Antreffen der Pflanze sparen.
© Fotolia

Es gibt natürlich auch Pflanzen, die eine Kalkgabe unnötig machen, weil sie zeigen, das bereits genügend Kalk im Boden ist. Auf kalkreichen Böden wachsen die Ackerglockenblume, Hornkraut, Ackersenf, Ackerwinde, Adonisröschen, Brennnessel, Feld-Rittersporn, Gamander, Gänsedistel, Hasenklee, Huflattich, Klatschmohn, kleine Wolfsmilch, Leberblümchen, Leinkraut, der bekannte Löwenzahn, Ringelblumen, Sichelmöhre, Storchschnabel und die Taubnessel.

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2 Antworten auf Was wächst da auf meinem Rasen?

  1. Helmut 8. April 2013 at 13:02 #

    Wem die Zeigerpflanzen nicht genug für eine genaue Beschaffenheit des Bodens ist, der sollte eine Bodenanalyse einschicken lassen, damit die Nährstoffwerte perfekt bestimmt werden und so ein genau Düngung vollzogen werden kann. (Quelle: Garten Ratgeber)

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  1. Gänseblümchen werden zur Plage | phlora - 19. März 2013

    […] zu den sogenannten Zeigerpflanzen und wachsen bevorzugt auf nährstoffarmen und sauren Böden. Zeigerpflanzen weisen auf bestimmte Bodeneigenschaften hin. Wenn du einen makellosen Rasen möchtest, solltest du die Bodenverhältnisse ändern. Dazu gehört […]

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