Wann und wie Kartoffeln pflanzen

Kartoffeln sind nicht nur gesund, sie lassen sich auch ganz einfach selbst im Garten kultivieren. Für eine reiche Ernte im Herbst kommen, je nach Sorte, zwischen März und Mai die Pflanzkartoffeln in die Erde.

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) möchte gerne einen sonnigen Platz im Garten. An den Boden stellt die Knolle wenig Ansprüche, nur Staunass und dauerfeucht sollte er nicht sein. Um den Standort optimal vorzubereiten, wird drei Wochen vor der Pflanzung reifer Kompost oder verrotteter Stallmist in den Boden eingearbeitet. Die Pflanzung erfolgt ab 8°C Bodentemperatur.

Kartoffeln selbst anzubauen ist halb so schwer. Foto: Wikipedia gemeinfrei

Kartoffeln selbst anzubauen ist halb so schwer. Foto: Wikipedia gemeinfrei

Ganz frühe Sorten benötigen nach der Pflanzung im März ein Vlies oder einen Folientunnel, damit die Temperatur konstant gehalten werden kann. In der Regel wird die 8°C-Marke Mitte April erreicht. Dann ist ein offener Anbau ohne Schutzfolien möglich. Späte Kartoffelsorten werden bis Mitte Mai in die Erde gesetzt.

Kartoffelanbau: So einfach geht’s

Zur Pflanzung sollte das Kartoffelbeet aus feinkrümmeliger Erde ohne Unkraut bestehen. Mit einer Hacke werden bis zu 10 Zentimeter tiefe Rillen in das Beet gezogen mit einem jeweiligen Abstand von zirka 50 – 70 Zentimetern. Die Pflanzkartoffeln legst du nun einzeln alle 30 – 35 Zentimeter in die Furche. Für 10 Quadratmeter Beetfläche benötigst du etwa 3 Kilo Kartoffeln. Sind alle Kartoffeln an ihrem Platz, wird Erde darüber geschaufelt.

Sondermarke 350 Jahre Kartoffelanbau in Deutschland Foto: Wikipedia gemeinfrei

Sondermarke 350 Jahre Kartoffelanbau in Deutschland Foto: Wikipedia gemeinfrei

Grundsätzlich darf zu keiner Zeit Licht an die Knolle gelangen. Sonst verfärbt sich die gelbe Schale grün und das giftige Solanin entsteht. Um die Kartoffel vor dem Tageslicht zu schützen, „häufelt“ man immer wieder die Erde um die Pflanze an. Dadurch entstehen die typischen Erdwälle. Gleichzeitig verringern die Wälle die Gefahr von Stauwasser und Vernässung, da der Regen sich in den Kartoffelfreien Tälern sammelt und abfließt. Dann wird geerntet…

Extra Tipp: Schneller ernten

Für eine besonders frühe Ernte kann man Pflanzkartoffeln vorkeimen. Dazu werden die Frühsorten 4 bis 5 Wochen vor dem Pflanztermin in einem 15°C warmen Raum ausgelegt. Aus den Augen sprießen nun Keimtriebe. Die vorgekeimten Knollen werden ganz normal zur üblichen Zeit in den Boden gelegt, habe aber einen zeitlichen Vorsprung.

Kartoffelernte auf dem Balkon

Kartoffeln können auch im Kübel wachsen. Das große Gefäß muss dabei gut Wasserdurchlässig sein. Nach der Pflanzung (am besten mit der Sorte ‚Sieglinde’) wird der Topf nur zur Hälfte mit Erde befüllt. Erst im Laufe des Sommers wird immer wieder neues Substrat an die Pflanzen gegeben. Das lässt die grünen Pflanzenteile in die Höhe wachsen und sorgt gleichzeitig unterirdisch für eine reiche Reproduktion von Tochterknollen.

Liste geeigneter Kartoffelsorten – das sind die Besten:

  • frühe Sorten – ‚Annabelle’ , festkochend, sehr lecker – ‚Belle de Fontenay’, festkochend, französische Feinschmeckersorte – ‚Christa’, vorwiegend festkochend, hoher Ernteertrag – ‚Gloria’, vorwiegend festkochend, sehr guter Geschmack – ‚Sieglinde’, festkochend, hervorragender Speisewert
  • mittelfrühe Sorten – ‚Agria’, vorwiegend festkochend, sehr hoher Ertrag – ‚Granola’, vorwiegend festkochend, sehr guter Geschmack, passt sich jedem Standort an – ‚Solara’, festkochend, nematodenresistent – ‚Linda’, festkochend, hervorragender Geschmack
  • späte Sorten -‚Aula’, mehlig kochend, gut lagerfähig, perfekt für Pürree und Knödel -‚Axona’, vorwiegend festkochend, resistent gegen Kraut- und Knollenfäule, hoher Ertrag, gut lagerfähig

Zum Weiterlesen: Kulturgeschichte der Kartoffel….

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