Sorge um den Buchs: Gleich mehrere Pilze bedrohen das Gehölz

Buchsbaum gehört zu den beliebtesten Gartenpflanzen. Buchs dient zum Beispiel als Hecke, als Beetbegrenzung und ist wohl auch beim Formschnitt die Nummer eins. Aktuell werden die Gehölze jedoch von gleich drei Krankheiten bedroht, die sich in Deutschland schnell ausbreiten. Immer mehr Gärtner beobachten mit Sorge, wie sich Buchs-Blätter braun färben, Pflanzen vergilben oder ganze Zweige verkahlen. Ein Überblick.

Pilzliche Erreger greifen den Buchsbaum an

Wenn sich die Buchsblätter deutlich verfärben oder ganze Pflanzen innerhalb kurzer Zeit kahl werden, dann hat sich vermutlich ein Pilz in die Pflanzen eingenistet. Derzeit gibt es drei unterschiedliche Pilzkrankheiten, die den Buchsbaum besonder häufig befallen:

  1. das Volutella-Zweigsterben
  2. das Cylindrocladium-Triebsterben
  3. die Fusarium Buchswelke

Alle Krankheiten sorgen für deutliche Verluste in den Buchsbaum-Pflanzen.

Kahle Äste am Buchs: Folge von Pilzbefall | Foto: phlora.de

Kahle Äste am Buchs: Folge von Pilzbefall | Foto: phlora.de

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So erkennst du die häufigsten Buchsbaum-Krankheiten

Beim Volutella-Zweigsterben sind Blätter und Triebe befallen. Die Blätter färben sich fahlgrün und vertrocknen schließlich. Auf den Blattunterseiten bildet sich ein hellrosa- bis orangefarbener Sporenbelag. Infizierte Triebe sterben ab. Das Volutella-Zweigsterben lässt sich durch Rückschnitt und Spritzen eines Pflanzenschutzmittels (siehe unten) bekämpfen.

Das Cylindrocladium-Triebsterben ist erkennbar an den hellbraunen Blattflecken, die bei fortschreitender Krankheit größer werden und schließlich ineinander übergehen. Sind jüngere Blätter betroffen, sind die Flecken anfangs orangebraun mit einem dunklen Rand. Ältere Blätter sind dunkelbraun gefleckt. An den infizierten Trieben sind dunkle, fast schwarze Streifen erkennbar, die sich von unten nach oben weiter ausdehnen. Blätter und Triebe sterben schließlich ab. Das Cylindrocladium-Triebsterben lässt sich durch Rückschnitt und Spritzen eines Pflanzenschutzmittels (siehe unten) bekämpfen.

Neben den oben genannten Pilzen gibt es eine Fusarium-Art (Fusarium buxicola), die für Schäden sorgen kann, die sogenannte Fusarium Buchswelke. Meist werden hier nur einzelne Äste oder Zweige (oder Blätter) befallen, die teils rasch absterben. Im Regelfall breitet sich die Krankheit kaum aus, sodass nur einzelne Triebe betroffen sind. Gefährdet sind insbesondere geschwächte, vorgeschädigte Pflanzen. Mit dem bloßen Auge sind weißlich-cremige Fruchtkörper an den Befallstellen erkennbar. Die Fusarium Buchswelke wird durch einen Rückschnitt (siehe unten) bekämpft.

Schlechte Kombination: Feuchtigkeit und Wärme

Alle Pilze werden durch lang anhaltende Feuchtigkeit gefördert, wie sie in besonders dichten, schattigen Pflanzungen vorkommen. Hier trocknen die Blätter weniger schnell und die Pilze haben ideale Bedingungen.

Die bei uns herrschenden Temperaturen kommen den Pilzen entgegen: Schon ab 5° C können sich die Sporen verbreiten. Erst wenn es richtig heiß wird, so ab 30° C, sind die Pilze nicht mehr aktiv. Unser gemäßigtes Klima in Deutschland bietet also perfekte Pilz-Bedingungen.

Bei der Pflege aufpassen

Gegen das Klima können Gärtner nichts machen, aber bei der Pflege von Buchs kann man Fehler machen, die Pilzwachstum begünstigen. Besonders wichtig ist dabei das richtige Gießen. Immergrüne Pflanzen brauchen das ganze Jahr über ordentlich Wasser. Wer allerdings die ganze Pflanze wässert und die Blätter naß macht, hebt damit auch das Risiko einer Infektion. Besser ist es, die Gießarbeiten so durchzuführen, dass nur unten am Wurzelhals gegossen wird und die Pflanze selbst trocken bleibt.

Rückschnitt muss bei erkranktem Buchs sein | Foto: fotolia.com

Rückschnitt muss bei erkranktem Buchs sein | Foto: fotolia.com

Beherzter Griff zur Schere

Bei einem Pilzbefall musst du zur Schere greifen und die infizierten Stellen herausschneiden. Schneide bis ins gesunde Holz und entferne dabei das abgefallene Laub. Das entsorgst du im Restmüll (auf keinen Fall im Kompost!). Geschnitten wird nur bei trockenem Wetter ohne Sonnenschein. Warte auf einen bewölkten Tag, sonst gibt es neben der Pilzinfektion noch Blattschäden durch Sonnenbrand.

Ist dir der Befall erst im Herbst oder Winter aufgefallen, musst du mit dem Schneiden bis zum Frühjahr (nach dem Frost) warten. Sonst riskierst du Frostschäden und damit ein weiteres Absterben der Pflanzen. Generell kannst du bei Buchs von April bis Mitte September Schnittarbeiten durchführen.

Desinfiziere sämtliche Schnittwerkzeuge, z. B. mit 70prozentigem Alkohol. So vermeidest du, dass die Infektion durch dein Werkzeug weitergetragen wird.

Pflanzenschutzmittel gegen Pilze

Antipilzmittel, sogenannte Fungizide, gibt es im Handel. Von Mai bis September kannst du sie sowohl gegen das Zweig- als auch das Triebsterben einsetzen. Dabei musst du möglichst alle Triebe und Blätter (auch die Blattunterseiten) mit dem Pilzbekämpfungsmittel benetzen.

Sechs Mittel werden auf Arbofux.de (Datenbank der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) empfohlen:

Bayer Garten Rosen Pilzfrei Baymat Bayer CropScience
Bayer Garten Rosen Pilzfrei Baymat Plus AF Bayer CropScience
Fungisan Rosen- und Gemüse-Pilzfrei  Neudorff  *
Gemüse-Pilzfrei Polyram WG  Scotts Celaflor
Gemüse-Pilzfrei Saprol  Scotts Celaflor
Pilzfrei Ectivo  Scotts Celaflor

*Wir empfehlen das Mittel von Neudorff „Fungisan Rosen- und Gemüse-Pilzfrei“, da hier keine Nebenwirkungen zu erwarten sind und es ist bienenfreundlich und nützlingsschonend.

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  1. Neue Rhododendron-Züchtung ist möglicher Ersatz für Buchs | phlora.de - 21. November 2014

    […] zerstören ganze Bestände und raffen die schönen Strukturpflanzen dahin (siehe auch “Sorge um Buchs…“). Neue Rhododendron-Züchtungen könnten ein Ersatz […]

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