Rosen kaufen: Die vier wichtigsten Fragen

Es gibt unzählige Rosen, und auf den Etiketten sehen natürlich alle wunderbar aus. Ob die Rose das Versprechen dann auch wirklich hält? Schon so mancher Rosenliebhaber erlebte kurz nach dem Kauf eine böse Überraschung. Wir zeigen, wie man sich Enttäuschungen erspart. Vier Fragen sind genug dafür.

Vier ultimative Fragen zum Rosenkauf

Der Ärger ist groß, wenn die neu gekaufte Rose kümmert, schlecht anwächst, krank wird oder nur spärlich blüht. Vielleicht wird sie auch riesig und ist für deinen Garten viel zu groß? Oder du möchtest eine Mauer damit begrünen und sie bleibt auf halber Strecke im Wachstum stehen? All das kann passieren, wenn man sich die „falsche“ Rose aussucht oder an ein Exemplar minderer Qualität gerät. Der Weg zur „richtigen“ Rose ist dabei gar nicht so schwer. Wenn du dir die folgenden vier Fragen beantwortest, kann eigentlich kaum noch etwas schiefgehen.

Rosen_allgemein_by_Karl-Heinz Liebisch_pixelio.de

Damit du die perfekte Rose für dich kaufst, achte auf ein paar grundlegende Dinge
© Pixelio | Karl-Heinz Liebisch

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1. Die Qualitätsfrage: Von Züchtern und Siegeln

Auch wenn es noch so verlockend ist, kaufe deine Rosen nicht spontan im Supermarkt. Und wenn doch, achte beim Etikett darauf, ob ein Züchter angegeben ist. Rosen vom Züchter sind von besserer Qualität und entwickeln sich zumeist gut. Außerdem wird die Rosensorte dann genau benannt. Die Sorte ist meist ein wohlklingender Name wie „Fortuna“, „Gebrüder Grimm“ oder „Golden Gate“.

Rosen vom Züchter geben außerdem Auskunft über die Vitalität und Blattgesundheit. Rosen werden schnell von bestimmten Krankheiten wie Sternrußtau, Mehltau, Rosenrost etc. angegriffen. Hier haben die Züchter mittlerweile ganz widerstandsfähige und sogar resistente Rosensorten in ihren Sortimenten. Achte einfach auf das Gütesiegel „ADR“. Diese Prämierung erhalten nur die besten Rosen!

Behalte die Qualitätsfrage im Hinterkopf, wenn du dich durch die folgenden Entscheidungen navigierst.

 

2. Die Variantenfrage: Wie groß soll die Rose werden und wo soll sie stehen?

Einfach so eine Rose zu kaufen, ist keine Gute Idee. Wichtig ist es vorab zu entscheiden, wo die Rose stehen soll und mit welchem Zweck sie dort wächst. Rosen sind sehr vielfältig. Du kannst mit ihnen Flächen bedecken, Mauern und Zäune begrünen oder einen Sichtschutz anpflanzen. Natürlich darf sie auch einfach nur schön im Beet oder im Kübel stehen. Folgende grobe Orientierung hilft schon einmal weiter:

  • Bei den Rosen gibt es ganz kleine Exemplare, die ausschließlich für den Balkonkübel gezüchtet wurden.
  • Riesige Kletterrosen, sogenannte Ramblerrosen, können mehrere Meter hoch wachsen.
  • Bodendeckerrosen tun, was der Name schon sagt, nämlich den Boden flächig bedecken. Sie werden die nur maximal 50 cm hoch.
  • Als weitere Variante gibt es die Beet-, Edel- und Strauchrosen, die zwischen 50 cm und 2 m Größe erreichen.
  • Und zuletzt die normalen Kletterrosen, die bis zu 3 m am Gerüst oder am Rosenbogen ranken. Diese werden zusätzlich noch in schwachwüchsig und starkwachsend eingeteilt.

Wenn die Frage nach der Variante halbwegs beantwortet ist, bist du schon auf einem guten Weg! Weiter geht’s:

Wildrosencharakter: Einfache, ungefüllte Blüten sind besser für die Tierwelt © Wikipedia | Aussiegall

Wildrosencharakter: Einfache, ungefüllte Blüten sind besser für die Tierwelt
© Wikipedia | Aussiegall

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3. Die Blütenfrage: Gefüllte oder einfache Blüten?

Man unterscheidet Rosen auch nach ihrer Blüte. Es gibt zwei grundsätzliche Arten, nämlich solche mit einfachen und solche mit gefüllten Blüten. Beide Arten haben Vor- und Nachteile:

  • Gefüllte Rosenblüten sehen sehr üppig, fast altmodisch aus. Leider sind sie oft nicht regenfest und können nach einem kräftigen Regenschauer recht unansehnlich werden.
  • Einfache Blüten bestehen dagegen meist aus fünf Blütenblättern und gelben Staubfäden. Bienen und Hummeln können nur in den einfachen Rosenblüten Nektar sammeln. Die gefüllten Blüten sind für die Tierwelt wertlos.

Die einfachen Blüten haben einen ländlichen Wildrosencharme und können natürlich auch üppigst blühen. Nur die ganz barocke Pracht wie die gefüllten Schwestern vermitteln sie nicht. Außerdem sind die Farbnuancen ein wenig begrenzt.

Wenn du dich nicht ganz entscheiden kannst, gibt es auch die halbgefüllte Variante: Gut für die Tiere und ebenso schön anzusehen, dabei regenfester als die komplett gefüllten Blüten.

 

Gefüllte Rosenblüten wirken üpping und geradezu barock | © pixelio / Florentine

Gefüllte Rosenblüten wirken üpping und geradezu barock | © pixelio / Florentine

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4. Die Detailfrage: Duft und Blütenfülle, einfach oder öfter blühend?

Wenn du dich bis hierher vorgekämpft hast, wirst du eventuell immer noch ein paar Fragezeichen im Gesicht haben. Gar nicht so einfach, sich bei diesem Gärtnerlatein zurecht zu finden. Also gibt es hier noch die passenden Übersetzung für die feinen Unterschiede, die in die Kaufentscheidung einfließen:

  • Einfach blühend steht bei der Rose, wenn sie nur einmal im Jahr blüht. Das ist meist in den Sommermonaten ab Juni der Fall.
  • Wenn auf dem Etikett öfter blühend steht, hat die Pflanze ebenfalls im Sommer einen tollen Blütenflor, bekommt aber auch bis zum Herbst immer wieder neue Blüten. Die sind dann nicht mehr ganz so üppig und massenhaft wie im Sommer, aber immerhin gibt es noch schöne Farbtupfer.

Neben der Blütendauer ist der Duft ganz wichtig. Mittlerweile wird bei den neuen Züchtungen wieder auf feinen Rosenduft geachtet. Früher hatte man den Duft zugunsten anderer Merkmale fast weggezüchtet, aber heutzutage erwarten Käufer von Rosen auch den entsprechenden Duft.

So, lieber Rosenneuling, jetzt bist du gewappnet, um in den Katalogen der Züchter oder im Gartenmarkt nicht hilflos herumzuirren. Viel Spaß beim Eintauchen in die fantastische Welt der Rosen! Hat dir unsere kleine Einführung gefallen?

 

 

 

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