Mit diesen 12 Tipps erntest du richtig viel Gemüse

Schöne Bilder in Zeitschriften zeigen die tollsten Beete und üppigsten Früchte: Ganz klar, Gemüseanbau liegt mächtig im Trend. Wenn du es selbst ausprobieren willst, musst du ein paar Dinge für eine erfolgreiche Ernte beachten.

 

Leckere Möhren aus dem eigenen Garten – halb so schwer. | Foto: pixabay

Leckere Möhren aus dem eigenen Garten – halb so schwer. | Foto: pixabay

 

1. Das Wichtigste zuerst: Vergiss die Hochglanzfotos

In keiner Branche wird soviel gemogelt und retuschiert, wie hier. Bis du wirklich einen fotoreifen Gemüsegarten vorweisen kannst, brauchst du viel Erfahrung mit Pflanzen und das dauert oft Jahre. Für den Anfang reichen ein paar Gemüsesorten zum Herantasten. Im Vordergrund steht immer der Spaß beim Gärtnern und die Freude bei der Ernte.

2. Säe und pflanze nur das, was dir wirklich schmeckt

Zwiebeln_Pixabay

Zwiebeln brauchen recht lang, um so groß zu werden. Pflanze besser wenige Exemplare und nutze dafür den übrigen Platz für schnell wüchsige Gemüsearten © Pixabay

Überlege, wie viel Platz du hast und was du auf dieser Fläche anbauen möchtest. Es bringt nichts, wenn du z. B. ein großes Beet mit Bohnen einsäst, die du später aber nicht isst und auch keiner deiner Freunde mag. Auf dem Balkon musst du dich  noch mehr beschränken. Hier kannst du aber gut die Senkrechte nutzen, sprich Gemüsesorten wählen, die schlank in die Höhe wachsen.

 

3. Wähle nur unempfindliche Gemüsesorten

Säe Gemüsesorten aus, die nicht empfindlich sind gegen bestimmte Krankheiten. Hier kannst du auf die Saatguttüten schauen und “resistente” Sorten wählen. Die Bezeichnung „F1-Hybride“ sorgt für einen guten Ertrag und sortenreine Pflanzen (du bekommst genau das raus, was auf der Packung gezeigt wird). F1-Hybride stehten jedoch immer mehr in der Kritik, weil sie samenfeste Sorten, die mühsam gezüchtet wurden und ihre Eigenschaften behalten, verdrängen. F1-Hybride musst du immer wieder neu kaufen.

4. Den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat finden

Keimling_Pixabay

Samen braucht Mindestkeimtemperatur, sonst geht die Saat nicht auf © Pixabay

Auf den Packungen stehen immer die optimalen Aussaatzeiten. Trotzdem verschiebt sich oft diese Zeit nach hinten, aber auch nach vorn, weil es noch zu kalt oder schon zu warm ist. Besser du schaust auf die Mindestkeimtemperatur. Nur bei konstanten Temperaturen kann die Saat auch aufgehen. Wenn das Jahr einigermaßen stabil anfängt mit normalen Temperaturen, lässt sich eine schnelle Vorkultur einplanen. Hier kannst du im März/ April dann Pflanzen säen, die eine niedrige Mindestkeimtemperatur benötigen, schnell wachsen und bis Mai erntereif sind.

5. Plane genügend Zeit für die Pflege ein

Ein Gemüsebeet ist himmlisch, aber es macht, je nach Größe, auch viel Arbeit. Du musst ständig nach dem Rechten sehen, Unkraut zupfen, wässern, Schnecken vertreiben etc. Auch deshalb sollte man als Gemüsegärtner erst einmal klein anfangen und seine eigenen Erfahrungen machen. Mit der Zeit lernst du ganz automatisch, was geht und was zeitlich zu aufwendig ist.

6. Suche dir für den Anfang pflegeleichte Sorten aus

Mangold_Pixabay

Phlora-Tipp: Unser Favorit im Beet ist der bunte Stielmangold: Sieht super aus, wächst immer an und schmeckt auch noch gut.

Es gibt Gemüsesorten, die kinderleicht zu handhaben sind und auch unter garstigsten Bedingungen garantiert wachsen. Erbsen, Spinat, Rucola und Radieschen sind zum Beispiel solche Kandidaten. Andere Gemüsesorten hingegen reagieren sehr empfindlich auf Kälte, Platzmangel, Trockenheit, Pilze usw.

7. Halte genügend Abstand zwischen den Saatreihen ein

Ab Mai muss die Hauptkultur eingesät werden. Halte genügend Abstand beim Säen, dann brauchst du hinterher nicht einzelne Pflänzchen herausziehen, um anderen den Platz zu garantieren (siehe Pikieren). Ausserdem kannst du dann zwischen den Reihen schneller Unkraut jäten, wenn genügend Platz vorhanden ist. Das erspart zusätzlich Zeit und Nerven.

8. Manche Gemüsesorten dürfen nicht zusammen stehen

Manchmal passen bestimmte Gemüsesorten einfach nicht zueinander, siehe auch “Gute Partner/ schlechte Partner“. Dann nützt die beste Pflege nichts. Sie brauchen dann andere Nachbarn. Die gute Nachricht: Es gibt auch Pflanzen, die sich gegenseitig unterstützen und von einander profitieren können, so wie Möhre und Zwiebel oder Basilikum und Tomate etc.. In unserer Tabelle (s.o.) findest du viele gute Kombis.

9. Das Wetter muss mitspielen

Wenn Pflanzen nicht anwachsen, kann das mehrere Gründe haben: Entweder sind der Boden und die Luft nicht warm genug für die Samen, oder nach dem Keimen gab es viel Regen und Kälte. Für solche Fälle hältst du am besten immer ein Gartenvlies bereit. Das legst du locker über die Sämlinge, um sie vor der Witterung zu schützen, z. B. wenn Bodenfrost angesagt wird.

10. Wichtig: Deine Pflanzen vor gefräßigen Tieren schützen

Nicht nur du stehst auf frisches Gemüse, auch Schnecken und Kaninchen mögen das Grünzeugs und können die Saat über Nacht vernichten (unter den Links findest du geeignete Methoden, um die Tiere fern zuhalten).

11. Gut wässern: nicht zuviel, nicht zuwenig

Der Boden darf nicht ganz austrocknen (vor allem bei der Keimung von Samen), du darfst die Pflanzen aber auch nicht ertränken. Im Sommer kannst du statt zu wässern auch einmal den Boden mit dem Grubber oder Sauzahn auflockern. Eine Mulchschicht zwischen größeren Gemüsepflanzen verhindert das Austrocknen der Oberfläche. Das Mulchmaterial kann aus gehäckseltem Rasenschnitt oder Stroh bestehen.

12. Im Urlaub müssen die Pflanzen versorgt sein

Sommerzeit gleich Urlaubszeit gleich Erntezeit! In dieser Zeit ist es zudem oft sehr warm und die Beete und Töpfe brauchen ausreichend Wasser. Sorge also rechtzeitig für einen Pflanzensitter und Erntehelfer.

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