Letzte Rettung für Insekten: Efeu als Herbst- und Winternahrung

Die heimische Kletterpflanze wächst einfach überall. Und das ist auch gut so, denn zum Ende des Jahres gehören Efeublüten und die Beeren zu den letzten Nahrungsquellen für Insekten und Vögel.

Es brummt und summt im Herbst

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Efeublüten-Nektar: Letzte Mahlzeit vor dem Frost © Pixabay.com

Eine blühende Efeuhecke ist für Bienen, Hummeln, Fliegen und Wespen eine super Nektarquelle. Weil sich die Blüten erst ab September öffnen, ist sie für viele Tiere die einzige Nahrung im Spätherbst. Efeu blüht dann durchgängig bis zum Frost.

Nur alte Efeupflanzen blühen

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Es dauert viele Jahre, bevor Efeu Blüten entwickelt @ Pixabay.com

Dein Efeu blüht gar nicht? Damit Efeu überhaupt Blüten bildet, braucht die Pflanze etliche Jahre. Erst wenn die Hauptäste sich verholzen, entwickelt Efeu auch Blüten.  Wer also immer die Pflanze radikal herunterschneidet, nimmt ihr die Möglichkeit zur Blütenbildung. Und damit den Insekten die letzte Nahrung im Jahr.

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Efeubeeren: Vitamine für die heimischen Vögel © Pixabay.com

Wenn du die Blüten stehen lässt, sorgst du nicht nur für Nektar im Herbst, sondern auch für reichlich Früchte im Winter. Denn aus den gelben Blüten entwickeln sich schwarze Beeren. Die wiederum gehören zur Leibspeise von heimischen Garten-Vögeln. Schließlich ist der Speiseplan im Winter recht karg und die Früchte sind eine gute Bereicherung im Nahrungsangebot.

Finger weg von der Schere

Kurze Zeitfenster beachten: Efeu wird erst Anfang/ Mitte Februar geschnitten. Später nicht, weil du sonst brütende Vögel in der Hecke störst. Wenn dir die Pflanze zu groß wird, kannst du noch einmal Ende Juni (nach der Brutzeit) die Pflanze stutzen. Alte Exemplare holen den Schnitt rasch wieder auf und bilden trotzdem im Herbst Blüten.

Was du sonst noch über Efeu wissen solltest

Efeu kennen die meisten als anspruchslose Kletterpflanze, die auch im tiefsten Schatten wächst. Doch das Gewächs ist viel mehr als ein Problemlöser in dunklen Ecken: Als immergrüne Pflanze bewohnt sie dauerhaft Kästen und Kübel, füllt Lücken zwischen Bepflanzungen und belebt das Erscheinungsbild mit farbigen Blattzeichnungen. Ihre langen Ranken umschmeicheln starre, aufrechte Pflanzen und sorgen hier für einen Hauch von Romantik. Doch Vorsicht: Neben kleinen, schmalblättrigen Sorten mit langsamen Wuchs, gibt es auch Arten, die geradezu wuchern und im Laufe weniger Jahre ganze Hauswände erobern.

Den Einsatz von Efeu genau planen

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Der gemeine Efeu begrünt alles © Pixabay.com

Wenn du Efeu pflanzt, solltest du es tatsächlich zweckgebunden verwenden. Schnellwüchsige Arten wie der gemeine, einfache Efeu (Hedera helix) brauchen nach einer kleinen Anwuchszeit nur wenige Jahre, um große Flächen zu bedecken. Das kann horizontal am Boden, aber auch vertikal eine komplette Hausfassade sein. Je nach Verwendung sind dann diese Flächen dauerhaft begrünt, denn im Winter bleibt Efeu immergrün und verliert seine Blätter nicht.

Besonders auf die Wuchsstärke achten

Die Kletterpflanze entwickelt meterlange Ranken, die sich entweder am Boden verwurzeln oder durch kleine Haftfüßchen in der Senkrechten festhalten. Wenn du einmal Efeutriebe an der Fassade entfernen musstest, weißt du um die Festigkeit und die unschönen Spuren der Haftorgane.

Für kleinere Flächen oder für die Bepflanzung von Kübeln oder Kästen sind die langsam wachsenden Efeu-Arten (Hedera helix spp. helix) besser geeignet. Hier hast du die Auswahl zwischen normalen grünen Sorten und buntlaubigen mit grünweiß oder grüngelber Blattzeichnung. Manche Sorten besitzen sogar eine rötliche Blattfarbe. Die Blattformen sind ebenfalls unterschiedlich und können rund, schmal, zugespitzt oder wellig ausfallen.

Efeu als Überlebenskünstler

Die Pflanze wächst sowohl im tiefen Schatten als auch in voller Sonne. Je mehr Licht und Wärme Efeu bekommt, desto mehr Wasser braucht sie. Kurzzeitige Trockenheit oder Staunässe nimmt sie nicht krumm. Alles in allem handelt es sich um ein sehr pflegeleichtes Gewächs, das – mit der nötigen Vorsicht verwendet – an vielen Stellen gute Dienste leistet und Tieren Nahrung und Nistplätze bietet.

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