Hilfe, die Schnecken kommen

Ab dem Frühjahr zeigen sich wieder die Nacktschnecken im Garten. Egal ob Jungpflanzen oder frische Keimlinge, alles steht bei den hungrigen Schnecken auf dem Speiseplan ganz oben und wird gnadenlos gefressen. Was man gegen den schleimigen Vielfraß tun kann.

 

Ein Gast aus dem Süden

Neben der verbreiteten einheimischen Großen Wegschnecke und der dunklen Garten-Wegschnecke ist es vor allem ein Einwanderer, der Gartenbesitzern Kopfzerbrechen bereitet. Irgendwann in den 1960er Jahren müssen sie mit Lebensmitteltransporten nach Deutschland gekommen sein: die Spanischen Wegschnecken. Seither scheint ihre Verbreitung nicht zu stoppen zu sein.

Nacktschnecke

Schleimt sich voll fies durchs Beet
© Fotolia

In Süddeutschland haben sie die heimische Große Wegschnecke schon fast verdrängt, aber auch im Norden werden sie langsam zu einer Plage. Zwar sind sie der Großen Wegschnecke äußerlich sehr ähnlich, sie schmecken jedoch bitter und werden deshalb von natürlichen Feinden wie Amseln, Drosseln, Mäusen oder Maulwürfen weitgehend verschmäht. Nur Igel und Kröten nehmen es mit der spanischen Invasion auf, doch davon gibt es nicht mehr so viele.

Vorbeugen hilft

  • Wer Nacktschnecken das Leben schwer machen möchte, sollte mit dem Zustand des Bodens anfangen: Ein humoser, feinkrümeliger Unterboden ist nicht nur fruchtbar, er bietet auch wenige Risse und Spalten, in die sich die Schnecken verkriechen können. Pflanzenschutzexperten empfehlen, den Boden in trockenen Zeiten zu hacken, damit sich die Feuchtigkeit verflüchtigt, die Schnecken benötigen. Gewässert werden sollte am frühen Morgen.
  • Da es Hauptaufgabe der Nacktschnecken ist, pflanzliche und tierische Abfälle zu vertilgen, sollten Gartenbesitzer auf das oberflächliche Kompostieren von Flächen verzichten (der Kompost sollte restlos untergegraben werden!). Auch der Komposthaufen – hier legt meist eine wichtige Quelle für die Schneckenplage – muss weit weg von schützenswerten Beeten stehen.
  • Rasenflächen bilden ein gutes Hindernis, wenn das Gras kurzgehalten und das Mähgut abtransportiert wird. Beeteinfassungen aus aromatischen Kräutern stellen hingegen keine Sperre dar, schon gar nicht bei hoher Feuchtigkeit.
  • Es gibt eine Reihe von Pflanzen, um die Schnecken einen großen Bogen machen. Hier findest du unsere Liste.
  • Ganz klug ist die Bekämpfung mit Nematoden: Die kleinen Fadenwürmer (Phasmarhabditis hermaphrodita) dringen in die Schnecken ein und zerstören sie als Parasit. Um eine echte merkbare Eindämmung der Schneckenpopulation zu erzielen, sollte die Behandlung mit Nematoden über mehrere Male erfolgen. Die Nematoden gibt es im Handel in kleinen Portionsbeutel (zum Beispiel von re-natur). Sie werden ins Giesswasser gegeben und so auf das Erdreich ausgebracht. Achtung: Nematoden haben sich spezialisiert. Es gibt Fadenwürmer gegen Schnecken, aber auch solche, die nur Dickmaulrüssler befallen oder Erdraupen oder Asseln etc… Im Handel gibt es daher viele unterschiedliche Nematoden.

Hilfe bei einer Invasion

Ist die Schneckenplage erst einmal ausgebrochen, hilft eigentlich nur noch Aufsammeln.

Du könntest auch Schneckenkorn streuen*. Hier ist aber nur eines zu empfehlen: Ferramol (von Neudorff). Alle weiteren Produkte im Handel sind gefährlich für andere Tiere. *NEIN, wir raten komplett von allen Produkten ab! 

Lockmittel wie die berühmte Bierfalle, Kartoffelschalen oder Katzenfutter sind mit Vorsicht zu genießen, da sie auch die Schnecken aus der Nachbarschaft anziehen.

Ein altes Hausmittel empfiehlt die gefangenen Schnecken und die Eier mit kochend heißem Wasser zu übergiessen: Mehr Infos dazu unter diesem Link. (DAS machen wir natürlich auch nicht!)

Was machst du gegen Schnecken? Könntest du Schnecken verbrühen oder auch beliebter Tipp, zerschneiden? Sag uns deine Meinung.

Info – Wir haben eine sehr schöne, informative Seite im Netz gefunden. Unter: http://schneckenhilfe.de findet man richtig gute Tipps!

 

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