Buchautor verspricht Zauberformel für mehr Ernte und weniger Unkraut: einfach nicht mehr umgraben!

Die anstrengendste Arbeit im Gemüsebeet ist das Umgraben. An zweiter Stelle kommt gleich das ständige Unkrautzupfen. Kann man sich beide Arbeiten sparen? Ja, „no dig“ sagt der britische Autor Charles Dowding. Und gut für die Ernte soll das auch noch sein. Wir haben uns seine Thesen angesehen und wollen sie jetzt auch ausprobieren.

Umgraben oder nicht?

Normalerweise ist der erste Ratschlag in allen Büchern beim Anlegen eines Beetes „Graben Sie den Boden spatentief um„. Umgraben soll den Boden lockern, Unkräuter und Wildwuchs beseitigen und die Nährstoffe im Substrat bereitstellen. Abgesehen davon, ist spatentiefes Graben sehr anstrengend. Doch lohnt sich der Aufwand wirklich?

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Gemüsebeet: Vor allem Gras und Unkraut wächst prächtig
© Phlora.de

Um es vorweg zu nehmen, wir haben es auch getan. Wir haben einen großen Gemüsegarten angelegt und zuerst alles umgegraben.

Das Resultat: Statt weniger Arbeit, dreht sich nun alles um die Beseitigung von Unkräutern. Im Nachhinein ist das auch völlig klar, denn durch die Vermischung der Bodenschichten beim Umgraben haben wir alle Unkrautsamen an die Oberfläche befördert. Mit ein wenig Licht und Wärme sprießt es nun wunderbar und recht üppig.

Das Unkraut wächst gut

In dem Buch „Gemüsegärtnern wie die Profis: Boden schonen, Ertrag steigern“ von Charles Dowding (blv) beschreibt der Autor genau das Phänomen. Nach dem Umgraben explodiert das Unkraut förmlich. Es wächst dabei so gut, dass von den eingesäten Gemüsepflanzen kaum etwas überlebt.

In diesem Jahr möchten wir es daher mit der Methode der Profis versuchen:

Mix aus Permakultur und Kompostmulch

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Fingerhut im Gemüsebeet: Zur falschen Zeit, am falschen Ort
© Phlora.de

Der Profigärtner Charles Dowding besitzt ein richtig großes Stück Land in Großbritanien. Er versorgt alles ohne Maschineneinsatz und dabei sind seine Ernteerträge höher, als bei konventionellen Gartenbauern.

Dowding gräbt nicht mehr um.

Er jätet ganz leicht die Beete und bleibt dabei an der Oberfläche. Anfangs hat er Unkräuter per Hand heraus gezupft und verholzte Pflanzen mit einer Grabegabel entfernt. Im Herbst oder zum Saisonbeginn werden die unkrautfreien Beete bei ihm mit einer 3 Zentimeter dicken Mulchschicht aus reifem Kompost bedeckt. Dieser Kompost wird nicht eingearbeitet oder untergepflügt. Charles Dowding sät dann direkt in die obere Kompostschicht aus. Die Samen keimen gut, nehmen die Nährstoffe auf und bilden starke Wurzeln. Und das alles ohne zusätzliche Düngergaben! Das ist auch das Prinzip der Permakultur: natürliche Kreisläufe nutzen durch Recycling, möglichst ohne massive Eingriffe von außen.

Unkräutern die Luft nehmen

Charles Dowding ist davon überzeugt, das die Bodenstruktur so wenig wie möglich gestört werden sollte. Sein Tipp:

Wer ein neues Beet anlegen möchte, sollte vorher das Unkraut mit einer Lage Pappe und Kompost „ersticken“. Das braucht natürlich seine Zeit. Aber der Erfolg stellt sich ein, denn nach ein paar Wochen, wenn die Mulchschicht entfernt wird, kann das Unkraut ganz leicht abgeharkt werden. Nun wird der Boden noch mit einer dünnen Schicht aus reifem Kompost belegt und das Beet ist über Jahre pflegeleicht. Wenn sich doch noch das ein oder andere Kraut zeigt, sollte man vermeiden, dass die Kräuter blühen oder sich durch Aussaat vermehren. Solange die Unkräuter noch klein sind, können sie schnell beseitigt werden.

Was glaubst du, könnte das System funktionieren?

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3 Antworten auf Buchautor verspricht Zauberformel für mehr Ernte und weniger Unkraut: einfach nicht mehr umgraben!

  1. Matthey,Gabriela 10. März 2014 at 20:59 #

    Hallo,eine sehr interessante website !
    Also ich glaube nicht an einen Erfolg ohne Bodenbearbeitung.Selbst wenn dieser Boden recht Humusreich ist ,braucht er ab und an wenigstens die Harke.Schon wegen der Verdunstung und Verkrustung im Sommer.
    Wir haben sehr schweren tonigen Boden und sind ständig am verbessern und mulchen dann im Sommer auch mit allem Grünen was wir entbehren können.
    Allein eine dünne Schicht aus Kompost (und so viel wirds auch nicht für alle Beete )würde bei uns nicht ausreichen.
    Aber trotzdem viel Erfolg beim ausprobieren.
    MfG G.Matthey

  2. offerberg 27. November 2014 at 21:53 #

    und hat’s geklappt?

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