Dicke Larven in der Erde

Wer dicke, weiße Engerlinge im Garten findet, ist meistens etwas überrascht. Schließlich sieht man solche Larven eher selten. Dabei sind sie gar nicht ungewöhnlich. Es handelt sich um die Larven ganz bekannter Käfer.

Welcher Käfer entwickelt sich hier?

Bei den Engerlingen (Larven) treten drei Arten besonders häufig auf: Die nützlichen Rosenkäfer, die guten Humus und Kompost produzieren, und die gefrässigen Maikäfer- und Junikäfer-Engerlinge. Leider sind sie alle zum Verwechseln ähnlich.

Wie die Larven unterscheiden?

Maikäfer-, Junikäfer- und Rosenkäfer-Engerlinge lassen sich einfach und recht sicher unterscheiden: Man legt die Engerlinge auf eine ebene Unterlage, zum Beispiel auf eine Steinplatte, und wartet bis sie sich bewegen. Der Maikäfer-Engerling bleibt gekrümmt in der Seitenlage und versucht auf diese Weise wegzukommen. Der Junikäfer-Engerling vermag sich soweit zu strecken, dass er in Bauchlage wegkriechen kann.

Und der Rosenkäfer-Engerling streckt sich ebenfalls, kriecht aber auf dem Rücken davon, seine unscheinbaren Stummelbeinchen in die Höhe haltend. Als zusätzliches Unterscheidungsmerkmal dient die Körperform: Rosenkäfer-Engerlinge sind gedrungener.

Zudem sind Maikäfer- und Junikäfer-Engerlinge von vorn bis hinten ungefähr gleich dick und etwas gelblich gefärbt; beim Rosenkäfer-Engerling dagegen ist der Vorderkörper deutlich schlanker als der Hinterteil und er ist weiß mit grau/schwarzen Schattierungen.

 

 

 

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17 Antworten auf Dicke Larven in der Erde

  1. Helmut Haardt 7. August 2013 at 09:15 #

    Hallo,

    neben den genannten Mai- Juni- und Rosenkäfern richten im Rasen vor allem Engerlinge des Gartenlaubkäfers und die Larven der Wiesenschnake erhebliche Schäden an. Beide lassen sich gut mit nützlichen Nematoden dezimieren.

    Viele Grüße aus dem Norden

    Helmut

  2. egon schandri 20. März 2016 at 15:35 #

    hallo raupen- engerling und käferfreunde,
    ich habe meiner frau ein hochbeet gebaut
    das eingesackte erdreich habe ich im 2. jahr schon unterstopft
    und nun erneut mit ästen und buchenlaub „unterfüllt“.
    dabei bin ich in ca 50-70cm tiefe auf gekrümmte wahrescheinlich
    rosenkäferlarven gestoßen, ca 15 stück.
    weil es noch kalt ist, tw um o° will ich sie num wieder unterhalb
    vom pflanzbereich, 40cm+- einbringen.
    hat das sinn oder soll ich sie offen liegen lassen für wildvögel?
    ich würde das nur tun, wenn sie sonst sicher absterben. eSi.sw

    • Monika 21. März 2016 at 08:44 #

      Hallo, danke für Ihre Anfrage.
      Ich würde die Larven wieder eingraben. Es reicht schon, wenn etwas Erde oder Humus darüber liegen (circa 20 cm). Die Temperaturen gehen ja langsam in die Höhe und die Larven werden aktiv. Wenn Sie die Tiere offen liegen lassen, freuen sich die Vögel. Für die hübschen Rosenkäfer wäre das schade.
      Viel Spaß im Garten und Grüße aus Hamburg,

      Monika Brunstering

  3. Reschke 24. Juli 2016 at 19:58 #

    schade um die hübschen Rosenkäfer, ha, ha! Gestern habe ich noch von meiner Gurkenpflanze im Gewächshaus geerntet, heute war sie total hinüber. einen Spatenstich darunter 34 (!) Rosenkäferlarven. Sie haben die Pflanze, wie schon im letzten Jahr, gekillt. Viele falschen Einschätzungen der Schädlichkeit werden immer wieder abgeschrieben und die Leute bauen nach wie vor schädliche Insektenhotels. Ohrwürmer beispielsweise werden als Blattlausvernichter gelobt. Bei uns lassen sie keine Stangenbohne oder Zinie hochwachsen. Man kann sie Nachts mit Taschenlampe beobachten, das Vernichten ist schwierig. Sie fressen am liebsten die obersten Triebe und lassen sich bei kleinsten Erschütterungen fallen. Maulwürfe im Garten, eine Katastrophe. Reihenweise die Erdbeerpflanzen ausgebuddelt und sogar unter ein 80 cm tiefes Fundament ins Gewächshaus gelangt. Dort alle 8 Tomatenpflanzen umgeworfen. Wir betreiben unseren Garten 50 Jahre lang und wundern uns immer wieder über falsche Darstellungen. Dabei geht es mir nicht um Nützlich- oder Schädlichkeit im allgemeinen, sondern nur um die Verhältnisse im Nutzgarten. Blattläuse halten wir im Gewächshaus sehr erfolgreich mit Studentenblumen fern. Dazu brauchen wir keine in Hotels gezüchteten Ohrwürmer.

    • egon 8. August 2016 at 12:19 #

      hallo f/h Reschke, was ist wohl wichtiger im umfeld Ihrer gartenanlage .. der ertrag einer gurken-
      pflanze, oder die lebewesen im erdreich allgemein?
      aus erfahrung weiß ich, daß der mensch sich mit zunehmendem alter immer noch ändern kann.
      für den rosenkäfer ist somit noch ein kleines licht am horizont. egon schandri, schweinfurt

      • Monika 8. August 2016 at 12:31 #

        Vielen Dank Egon, sehe ich genauso. Im Zweifel immer für die Tiere. Im Zuge des Artenschwundes brauchen sie einfach Hilfe und in meinen Augen zählt hier jeder Käfer. Zur Not kauft man sich die Gurken im Geschäft; auch wenn man ganz schön die Zähne zusammenbeissen muss, wenn das eigene, selbstgezogene Gemüse angenagt wird…ich kenne das auch. Trotzdem!
        In unserem Phlora-Garten lassen wir viele Wildkräuter und „Unkraut“ stehen, daran fressen sich die Tiere satt und verschonen meist das Gemüse. In einem Unkrautfreien, „sauberen“ Garten bleibt den Insekten meist nichts anderes übrig, als das liebevoll gepflegte Gemüse, Obst und auch Blumen zu verspeisen…
        Viele Grüße aus Hamburg, Monika Brunstering

      • reschke 8. August 2016 at 15:29 #

        eine falsche und oberflächliche Betrachtungsweise. Der Wolf hat seine Daseinsberechtigung, aber nicht im Gehege eines Schäfers. Auch Fuchs und Marder können nützlich sein, haben aber im Hühner- oder Kaninchenstall nichts zu suchen. In meinem Garten fühlen sie sich allerdings wohl und machen keinen Schaden. Mit jeder ohne Kunstdüngung gezogenen Tomate, Gurke, Kartoffel, Bohne, jedem Kohlrabi, jedem Radieschen verfault hoffentlich eins im Discounter überdüngtes und über lange Transportwege herangeschafftes. Das eigentliche Problem sind tausende Hektar Mais, Weizen, Raps, die zu Biosprit, usw. verarbeitet werden. Unsere Gesellschaft ist eine Gesellschaft von Heuchlern. Krokodilstränen über verhungernde Kinder, aber Lebensmittel in den Tank. Heulen über ertrinkende Flüchtlinge, aber warum werden dann nicht alle Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe genutzt, um sie sicher an Land zu bringen?Photovoltaik auf dem Dach erzeugt keinen Strom, sondern verbraucht im gesamten Lebenszyklus Strom, wie schon Greenpeace nachgerechnet hat. Die andere Seite Greenpeace ist ein profitorientierter Solarstromanbieter. Die Welt ist in Wirklichkeit komplizierter, wenn man bei allen Dingen nicht Teil- sondern Gesamtprozesse betrachtet.

        • Monika 8. August 2016 at 17:46 #

          Hallo Herr oder Frau Reschke,

          wir werden nicht die Welt retten können im Garten. Trotzdem kann jeder seinen (kleinen) Beitrag leisten, um keine Ödnis zu hinterlassen. Dazu zähle ich auch, die Lebewesen zu achten, die auf meinem Stückchen Land leben.

          Im Geschäft haben Sie übrigens die Wahl, ob Sie regionales Biogemüse kaufen oder die BilligGurke aus Spanien. Den ökologischen Fußabdruck können Sie dementsprechend klein halten.

          Im Übrigen möchte ich Sie bitten, meine Internetseite Phlora.de nicht für Ihre politischen und gesellschaftlichen Ansichten zu nutzen. Ansonsten werde ich Ihre Kommentare löschen müssen.

          Diese Seite ist und bleibt eine reine Gartenseite für naturnahes Gärtnern und alle Infos und Texte sind für User kostenlos. Wer Anmerkungen zu den Texten hat, sie fachlich bedenklich findet usw., darf mir gerne schreiben.

          Mit freundlichen Grüßen, Monika Brunstering

    • Heinrich 11. April 2018 at 16:32 #

      Hallo Herr oder Frau Reschke,

      wenn ich Ihre Kommentare lese kommen mir leider die Tränen. Nach 50 Jahren Gartenerfahrung sollte man langsam wissen, was sich in der Natur abspielt und wir Menschen nicht die höheren Lebewesen sind, die wir uns einbilden. Ich möchte fast glauben, Sie können überhaupt nicht zwischen den Larven der einzelnen Käfer unterscheiden und haben noch nie einen Maulwurf gesehen, sonst würden Sie nicht solche Kommentare von sich geben.

  4. Camassia 23. November 2016 at 18:48 #

    Meine Begeisterung über Rosenkäfer und ihre Larven hält sich in engen Grenzen. Die Käfer massakrieren jedes Jahr in großer Zahl meine Bartirisblüten, kaum dass sie sich geöffnet haben – nicht schön! Die Engerlinge hatte ich schon in Töpfen, die im Sommer draußen stehen. Im Winterquartier habe ich mich dann gewundert, warum die Pflanzen mickern und die Erde immer aussieht wie frisch durchgeharkt: in einem 3 Liter Topf habe ich schon mal über 30 Engerlinge gefunden!!! Das kann nicht gut sein für die Pflanze…

    • Reschke 25. November 2016 at 18:19 #

      Hallo, diese Larven und auch die schönen grün metallic Rosenkäfer habe ich in großer Menge in meinen Kompostern und im Gewächshaus. Beim Umgraben oder bei der Komposterde-Gewinnung sammle ich sie ab und werfe sie entweder den Vögeln auf den Rasen oder bringe sie in den Wald. Für die Kompostierung sind sie sehr nützlich, aber es ergeben sich zwei Nachteile:
      1. werden Maulwürfe angelockt und machen meinen gesamten Gemüseanbau zunichte. Sie haben mit ihren Gängen zum Komposthaufen auch schon mal eine Reihe Erdbeerpflnzen an die Luft befördert.
      2. Im Gewächshaus haben sie einer schön tragende Gurkenpflanze der Wurzel beraubt, 35 fette Larven waren unter der Pflanze.

  5. Natürlich ernten 28. Oktober 2017 at 16:12 #

    Hallo zusammen! Habe verschiedene Exemplare dieser Larven in meiner kartoffel-(ehemalsbade)Wanne. Habe immer sehr gute Kartoffelerträge. Der einzige Dung ist im Herbst mit einer Schicht Wiesenabschnitt der bis zum Frühjahr komplett verrottet ist.
    Nun meine Frage: sollte ich die Engerlinge als nützlich oder schädlich ansehen?
    Ist es für Kartoffeln ein weder noch Insekt, oder einfach nur Glücksache?

    • Monika 29. Oktober 2017 at 10:41 #

      Hallo,
      wenn die Kartoffelerträge gut sind und die Knollen ohne Befall, gehören die Käferlarven sicherlich nicht zu den „Schädlingen“. Wahrscheinlich sorgen sie sogar für gute Erde (ähnlich wie Regenwürmer). Ich würde hier an Ihrer Stelle gar nichts ändern.
      Mit besten Grüßen aus Hamburg,
      Monika

  6. Sonja Wyss 9. Mai 2018 at 17:56 #

    Wir wollten in unserem Hochbeet Salatsezlinge pflanzen, aber oh Schreck, alles voll Rosenkäferlarven…..100 erte…was können wir tun?

  7. kurt blaser 25. Mai 2019 at 17:49 #

    Kurt
    Ich unterstütze die Meinung von Reschke vollkommen, es kann doch Nicht sein dass wir uns
    von solchen Schädlinge auffressen lassen oder noch sogar züchten und dann das Gemüse aus Spanien oder China importieren, denken sie doch einmal an die Umweltverschmutzung durch
    diese Transporte, solche Schädlinge gehören nicht in den Garten genauso wie der Wolf nicht
    in die Schafherde.. Um das zu verstehen braucht es doch keine höhere Ausbildung..

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